AUR vor Führungseklat: Târziu ausgebootet?

Spitzenpolitiker unsicher über Zukunft

Der Europaabgeordnete Claudiu Târziu gilt der als der Ideologe der rechtspopulistischen AUR. Die Beziehungen zwischen Târziu und George Simion, der während des Wahlkampfs 2024 als Pragmatiker für mehr Distanz zu extremistischem Gedankengut eintrat, haben sich deutlich verschlechtert, nachdem der AUR-Parteichef bei den Präsidentschaftswahlen im November erst viertstärkster wurde. | Archivfoto: Agerpres

Bukarest (ADZ) – In der rechtspopulistischen AUR rumort es gewaltig: Der Europaabgeordnete Claudiu Târziu, Vorsitzender des Nationalen Führungsrates hatte am Sonntagabend immer noch keine Ahnung, ob er aus seinem Amt suspendiert worden sei oder nicht. Am Samstag hatte er behauptet, aus inoffiziellen Quellen von seiner Suspendierung erfahren zu haben, was jedoch nicht bestätigt werden konnte. Auch nach einem Austausch von Textnachrichten mit Parteichef George Simion sei die Situation neblig geblieben, sagte Târziu. Dem Sender Digi24 sagte er zudem, dass auch öffentliche Stellungnahmen einzelner Parteifunktionäre keinen Aufschluss darüber geben würden, was tatsächlich beschlossen worden sei. „Es wäre zum Lachen, wenn es nicht zuerst zum Weinen wäre“, klagte Târziu und kündigte an, in der laufenden Woche für Klarheit sorgen zu wollen. Seine älteren Richtungskonflikte mit Simion, der auch als Kandidat bei den Präsidentschaftswahlen zeitweilig um einen gemäßigteren Auftritt der Erznationalisten bemüht war, haben sich offenbar zugespitzt. So erläuterte Târziu bei Antena 3, dass er seit einem Monat kein direktes Gespräch mehr mit Simion geführt habe.