Außerordentlicher archäologischer Fund

Größtes Hügelgrab der Dobrudscha enthält kostbare Grabbeigaben

Grabdiadem aus vergoldeter Bronze und Keramik

Grabkammer Fotos: MNIR

Einen Fund von außerordentlicher archäologischer Bedeutung von der Ausgrabungstätte der Hügelgräber-Nekropole der antiken Stadt Callatis bei Mangalia hat das Nationale Geschichtsmuseum (MNIR) am Montag in einer Pressekonferenz der Bukarester Öffentlichkeit präsentiert. Die Fundstücke wurden auf die Zeit des dritten Jahrhunderts vor Christus datiert. 

Es handelt sich um Goldschmuck, Glas- und Bronze-Artefakte, darunter drei Diademe aus vergoldeter Bronze, die Kränze aus Efeu und Myrte darstellen, mit Früchten aus vergoldeter Keramik, sowie zwei Sarkophage mit bemalten und bildhauerisch gestalteten Elementen aus Marmor und Kalkstein. Außerdem wurden menschliche Knochenfragmente, Holzreste mit Pigmentspuren und Keramikscherben gefunden. Der Schatz stammt aus einem Grabhügel mit Grabkammer und Gewölbe aus geschliffenem Stein, mit 12 Metern Höhe und 70 Metern Durchmesser der derzeit größte in der Dobrudscha. Das gut erhaltene und aufwendig ausgestaltete Grabmal wurde einer wohlhabenden und einflussreichen griechisch-mazedonischen Familie zugeordnet. Obwohl es bereits kurz nach seiner Realisierung ausgeraubt wurde, wurde das Hügelgrab sofort wieder instandgesetzt, vergrößert und in einer Zeremonie neu geweiht, bei der größere Mengen Alkohol geflossen seien. Die menschlichen Knochen stammen von zwei Kindern im Alter von 16-18 und 8-11 Jahren, darunter mindestens ein Mädchen.

Der Grabhügel befindet sich auf dem Gebiet des antiken Callatis, eine von den Griechen aus Herakleia Pontike und Megara Anfang des 4. Jh. v. Chr. gegründete Stadt, die sich im 4.-3. Jh. v. Chr. zu einer der reichsten und einflussreichsten griechischen Ansiedlungen am Schwarzen Meer entwickelte. Die Grabhügel-Nekropole von Callatis erstreckt sich über Kilometer entlang der antiken Wege und umfasst beinahe tausend Hügelgräber.

Systematische archäologische Ausgrabungen in der Nekropole Callatis begannen 2023 als interdisziplinäres Kooperationsprokekt zwischen dem MNIR, dem Nationalen Museum der Westkarpaten, dem Institut für Archäologie „Vasile Pârvan“, dem Museum „Callatis“ in Mangalia, dem Hauptstädtischen Museum von Bukarest und den Firmen Gigapixel SRL (architektonische und statische Vermessungen) und Metamorfozys SRL (Restaurierung).

Die Artefakte aus Gold, Glas und Bronze wurden bereits am Sonntag zum MNIR transportiert, in wenigen Tagen folgen auch die Sarkophage, um dort umfassenderen Studien sowie Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen unterzogen zu werden.