Bukarest (ADZ) – Auf einer Pressekonferenz hat der amtierende Staatschef Ilie Bolojan vor den Folgen einer Eskalation durch die Vergeltungsmaßnahmen der EU gegen die jüngst von den USA eingeführten globalen Handelszölle gewarnt. Die Kosten könnten für die rumänische Wirtschaft noch gravierender sein, denn Zoll auf Zoll bedeute Inflation, einen Rückgang der Kaufkraft und das Risiko einer wirtschaftlichen Rezession. Bolojan zufolge treffen die US-Zölle Rumänien zwar nur indirekt. Volkswirtschaften wie Deutschland, der größte Handelspartner Rumäniens, seien jedoch stark betroffen und rumänische Unternehmen in europäischen Lieferketten rechnen infolge sinkender US-Nachfrage mit Auftragsrückgängen, so Bolojan. Akteure aus der Automotive-Branche könnten sich daher zur Rüstungsindustrie umorientieren, regte er an.
In einem anderen Zusammenhang bestätigte der Präsident fortlaufende hybride Angriffe auf Rumänien, darunter Desinformationskampagnen, Cyberattacken und gezielte Manipulationen in sozialen Netzwerken. Diese Angriffe hätten das Ziel, die Bevölkerung zu spalten und das Vertrauen in den Staat zu untergraben. In der bevorstehenden Wahlphase sei daher erhöhte Wachsamkeit notwendig. Eine russlandfreundliche Propaganda mit antieuropäischen Narrativen sei bereits sichtbar aktiv, unter anderem durch gezielte Kampagnen für isolationistische Präsidentschaftskandidaten. Rumänien müsse vor diesem Hintergrund wachsam bleiben und koordiniert reagieren.
In Bezug auf die Sicherheit der anstehenden Präsidentschaftswahlen verwies Bolojan immerhin auf eine deutlich bessere institutionelle Vorbereitung im Vergleich zum Vorjahr. Der Präsident bot den Kandidaten an, Schloss Cotroceni als Veranstaltungsort für Debatten zu nutzen.