Bukarests Aktienmarkt erlebte in der ersten vollen Handelswoche dieses Jahres eine leichte Kurskorrektur. Die wichtigsten rumänischen Indizes schlossen die vergangene Woche mit durchschnittlichen Abschlägen in Höhe von 0,48 Prozent, was leicht unter den Gewinnen der Vorwoche von plus 0,67 Prozent lag. Die beiden durchschnittlichen Zahlen führen geradewegs zur Erkenntnis, dass die Anleger eine Wartestellung eingenommen haben. Gewartet wird wohl auf die neue Regierung, die ihre Arbeit nach den Parlamentswahlen im Dezember erst aufgenommen hat und prompt Spar- und Steuer-Erhöhungsmaßnahmen treffen musste. Gleichzeitig schauen vor allem institutionelle Anleger auf die internationalen Märkte, die wiederum von Ereignissen rund um die USA, Ukraine-Krieg und China geprägt sind. So entwickelten sich der Hauptindex BET (minus 0,7 Prozent), der BETPlus (minus 0,8 Prozent) sowie der ROTX (minus 0,6 Prozent) deutlich schlechter als der Durchschnitt. Sie wurden vom Energiewerte-Index BET-NG und vor allem vom Finanzwerte-Index BET-FI mit Ergebnissen weiter unter dem Durchschnitt hochgehalten. Der BET-NG verlor auf Wochensicht 0,18 Prozent, der BET-FI nur 0,05 Prozent. Hier spielte vermutlich auch die Investmentgesellschaft Transilvania Investments Alliance (TRANSI, 0,391 Lei, ISIN ROSIFCACNOR8) mit seiner Wochenperformance von plus 1,56 Prozent eine gewisse Rolle: Die Aktie setzte bei 0,398 Lei eine neue Bestmarke und schloss die Woche nur knapp darunter.
Zwei Überflieger diese Woche
Ein weiterer Überflieger der ansonsten mauen Handelswoche war das Chemiewerk Sinteza (STZ, 4,02 Lei, ISIN ROSTZOACNOR8). Die Aktien legten auf Wochensicht weitere 86 Prozent zu und schlossen am Freitag bei einem neuen 52-Wochen-Hoch. Die Aktie profitiert von guten Aussichten. Insgesamt 28 Emittenten freuten sich über steigende Aktienkurse. Gewinner der Woche war dabei der Kabelhersteller Romcab (MCAB, 0,047 Lei, ISIN ROMCABACNOR7), denn die Aktie verdoppelte in der vergangenen Woche ihren Wert. Anscheinend werteten Anleger die Meldung der Vorwoche hinsichtlich der Verzögerung einiger Gerichtsurteile – dem Unternehmen sind mehrere Dutzend Rechtsstreitigkeiten anhängig – als sehr gutes Zeichen. Allerdings ist die MCAB-Aktie 48 Prozent vom Allzeithoch entfernt. TRANSI und MCAB standen auch einsam an der Spitze, die drittbeste Wochenperformance stammte vom Maschinenbauer UAMT (UAM, 0,54 Lei, ISIN ROUAMTACNOR1), dessen Aktien 8 Prozent zulegten. Die Aktien der Erste Bank Group (EBS, 301,2 Lei, ISIN AT0000652011) notieren derzeit am 52-Wochen-Hoch. Mit 41 Emittenten war das Lager der Wochenverlierer deutlich größter. Hier wies aber nur ein Emittent einen zweistelligen Kursverlust auf: Die Aktien der Holding Mecanică Fină (MECE, Lei, ISIN ROMECEACNOR3) – ehemals Messgerätehersteller, der zum Immobilienunternehmen mutiert ist – verloren auf Wochensicht 10,7 Prozent an Wert.
Aktienumsätze ziehen an
Entgegen der schwächelnden Aktienkurse legte der Aktienumsatz im Vergleich zur Vorwoche zu. Wurden in den drei Handelstagen der verkürzten Vorwoche fast 111 Millionen Lei mit Aktien umgesetzt, waren es diesmal 160,7 Millionen Lei. Zugegeben, auf einen Tagesdurchschnitt heruntergebrochen, sieht es für die vergangene Woche (32 Millionen Lei pro Handelstag) etwas schlechter aus als für die Vorwoche (35 Millionen Lei pro Handelstag). An der Rangordnung der Umsatzbringer änderte sich aber nichts. Die Banca Transilvania (TLV, 27,1 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) lag mit 33,8 Millionen Lei (21 Prozent vom Gesamtumsatz) erneut an der Spitze und wurde wieder vom Treibstoff-Konzern OMV Petrom (SNP, 0,7265 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) mit 23,4 Millionen Lei (14,6 Prozent) gefolgt. Dritter im Bunde war erneut der Erdgaserzeuger Romgaz (SNG, 5,35 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3) mit 11,1 Millionen Lei (oder 6,9 Prozent). Alle drei Aktien schlossen die Handelswoche mit Kursverlusten.
Devisen
Euro und US-Dollar zogen in der vergangenen Woche am gleichen Strang – und setzten sich gegen den rumänischen Leu durch. Eher erstaunlich war die Entwicklung der einzelnen Leitwährungen, denn während der Euro 0,062 Prozent zum Leu zulegte, ging der Wechselkurs des US-Dollar deutlich langsamer hoch (plus 0,037 Prozent). So kostete ein Euro zu Beginn der laufenden Handelswoche 4,9759 (ein Drittel Bani mehr als noch vor einer Woche), während der US-Dollar bei einem Stand von 4,8284 Lei in die neue Handelswoche startete.
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