Bukarester Börse von internationalen Turbulenzen stark in Mitleidenschaft gezogen

Zwar startete die Handelswoche mit leichten Verlusten, doch versprach die erste Wochenhälfte noch eine gute Handelswoche zu werden. Dann aber kam der Zoll-Hammer aus den USA. Sämtliche Börsen notierten am Donnerstag mit kräftigen Verlusten, so auch die Börse in Bukarest. Dabei fielen die ersten Verluste nach der Entscheidung der USA, Importe aus zahlreichen Ländern der Welt mit zweistelligen Zöllen zu belegen, mit einem Durchschnitt von 1,17 Prozent noch gering aus. Den stärkeren Schlag erlebte die Börse am Tag darauf, als China – größter Handelspartner der USA – als Gegenmaßnahme ebenfalls zweistellige Einfuhrzölle auf amerikanische Waren ankündigte. Die rumänische Börse verlor noch einmal 2,6 Prozent im Durchschnitt.

Auf Wochensicht haben die rumänischen Indizes im Durchschnitt in der vergangenen Woche 3,19 Prozent verloren. Besonders hart traf es dabei den ROTX – minus 3,92 Prozent –, da dieser auch die Erste Bank Group (EBS, 279,5 Lei, ISIN AT0000652011) abbildet. Die Zölle setzten vor allem Bankaktien auf den internationalen Märkten unter Druck. EBS-Aktien verloren in Bukarest 14,9 Prozent auf Wochensicht. Alle übrigen an der Bukarester Börse notierten Banken registrierten Verluste zwischen 3 Prozent (Banca Română de Dezvoltare (BRD, 17,96 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) und 4,88 Prozent (Banca Transilvania (TLV, 27,3 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) Aber auch der Hauptindex BET ging um 3,9 Prozent zurück, der BETPlus folgte nur knapp mit minus 3,88 Prozent. Der Energiewerte-Index BET-NG verlor auf Wochensicht 3,78 Prozent. Auch der Finanzwerte-Index BET-FI schloss die vergangene Woche mit einem Kursverlust, allerdings fiel dieser mit 0,46 Prozent deutliche niedriger aus. Es ist anzunehmen, dass sich die Verluste in dieser Handelswoche noch etwas vertiefen werden.

Mit minus 14,9 Prozent waren die EBS-Papiere auch die traurigen Verlierer der Woche. Weitere Emittenten mit zweistelligen Kursrückgängen waren der Stromerzeuger Societatea Energetică Electrica (EL, 11,2 Lei, ISIN ROELECACNOR5), das Bauunternehmen Impact Developer & Contractor (IMP, 0,1945 Lei, ISIN ROIMPCACNOR0) und der Chemiebetrieb Sinteza (STZ, 1,96 Lei, ISIN ROSTZOACNOR8) – dessen Gemeinschaftliches Batteriewerk mit dem US-Konzern Lockheed Martin kommt, angesichts des Politikwechsels in Washington, möglicherweise auf den Prüfstand. Mit dem Hotelbetreiber SIF Hoteluri (CAOR, 2,16 Lei, ISIN ROCAORACNOR9), dem Hersteller von Elektrogeräten Electroaparataj (ELJ, 0,186 Lei, ISIN ROELJBACNOR6) und der Holding Mecanică Fină (MECE, 17,9 Lei, ISIN ROMECEACNOR3) gab es aber auch Gewinner, die zweistellig zulegten in so stürmischen Börsenzeiten.

Der Monat im Rückblick

Auf Monatssicht gibt die rumänische Börse ein gemischtes Bild ab. Zwar legten der Hauptindex BET und der BETPlus sowie der ROTX leicht zu, der Finanzwerte-Index BET-FI machte aber dem Durchschnitt einen Strich durch die Rechnung mit seinem Rückgang auf Monatssicht von 2,4 Prozent. Auch der Energiewerte-Index BET-NG schloss mit einem leichten Verlust. Somit lag der Durchschnitt im niedrigen negativen Bereich, mit einem Rückgang von 0,28 Prozent. Der Hauptindex BET hat im März trotz einiger Rückschläge 0,2 Prozent zugelegt. Seinen März-Höchststand erreichte der Hauptindex am vorletzten Handelstag, dem 28. März, bei 17.570,12 Punkten. Er ist im Laufe des Monats nicht unter die 17.000-Punkte-Marke gefallen. Der ROTX hingegen unterschritt mehrfach die 39.000-Punkte-Marke, schloss den März immerhin darüber (Höchststand: ebenfalls am 28. März bei 39.234,44 Punkten) mit einem Plus von 0,53 Prozent. Der Energiewerte-Index BET-NG erreichte schon früh seinen Monatshöchststand am 7. März bei 1271,96 Punkten. Den Monat beendete er mit einem Rückgang von 0,03 Prozent bei 1266,6 Punkten. Der Finanzwerte-Index BET-FI schließlich erreichte seinen Höchststand am 18. März bei 62.701,52 Zählern, nachdem er die 62.000-Punkte-Schwelle schon unterschritten hatte, bevor er dann gegen Monatsende zeitweilig sogar unter die 60.000-Punkte-Marke fiel. Die Aktienumsätze zogen etwas an gegenüber dem Vormonat und überschritten die Milliardengrenze. Das hat nicht nur mit dem einen zusätzlichen Handelstag zu tun. Im März wurden 1,1 Milliarden Lei mit Aktien umgesetzt, 27 Prozent mehr als im Februar zuvor. Die Marktkapitalisierung legte im Durchschnitt allerdings nur magere 0,5 Prozent auf 372,05 Milliarden Lei zu.

Devisen

Die Entscheidung des US-Präsidenten, Einfuhren aus zahlreichen Ländern auf der ganzen Welt mit zweistelligen Zöllen zu belegen, hat den US-Dollar vorerst auch in Bukarest erheblich geschwächt. Während der Euro weitestgehend stabil blieb – er verlor nur 0,0003 Lei oder 0,006 Prozent auf Wochensicht – sackte der US-Dollar um fast 2 Prozent ein und fiel deutlich unter die 4,6-Lei-Marke. Auf Monatssicht betrug der Rückgang sogar satte 3,5 Prozent. Aktuell kostete gestern ein US-Dollar 4,5295 Lei, ein Euro wurde zu 4,977 Lei gehandelt.


Die hier dargestellten Angaben und Mitteilungen sind ausschließlich zur Information bestimmt. Sie stellen keine Rechts- oder Anlageberatung dar. Keine der hier enthaltenen Informationen begründet in keinem Land und gegenüber keiner Person eine Aufforderung, ein Angebot oder eine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten. Der Autor haftet nicht für Schäden aufgrund von Handlungen, die ausgehend von der Benutzung der hier dargestellten Mitteilungen entstehen können. Alle Werte entstammen der letzten vor Redaktionsschluss abgeschlossenen Handelssitzung.