DAAD-Stipendien für drei Temeswarer Schüler

Absolventen der DSA werden in Deutschland studieren

Der Temeswarer DSA-Leiter Frank Lembke und die drei Lenau-Schüler, die ein DAAD-Stipendium bekommen werden: Bernard Rud˛reanu, Denisa Marcu und Matei Feier. Foto: Raluca Nelepcu

Temeswar – Drei Absolventen der Deutschen Spezialabteilung (DSA) in Temeswar/Timișoara bekommen in diesem Jahr DAAD-Stipendien für ein Vollzeitstudium in Deutschland. Die drei, die ein derartiges Stipendium erhalten werden, sind Bernard Rud²reanu-Mihancea, Denisa Marcu und Matei Feier, alle Schüler der zwölften Klasse, Fachrichtung Mathematik-Informatik.

Frank Lembke, Leiter der an der Nikolaus-Lenau-Schule angesiedelten DSA, ist stolz auf seine Schüler. „Der Deutsche Akademische Austauschdienst bietet seit Jahren besonders begabten und engagierten Schülern aus dem Ausland die Möglichkeit, Stipendien zu bekommen. Absolventen deutscher Auslandsschulen können dafür vorgeschlagen werden. Unsere Abteilung hat immer das Recht, drei Schüler vorzuschlagen. Wir sind sehr glücklich, weil wir fast immer die drei Vorschläge akzeptiert bekommen“, erklärt der Abteilungsleiter. Infolge eines internen Auswahlverfahrens an der Lenau-Schule wurden die drei Schüler für ein derartiges DAAD-Stipendium für je ein Vollzeitstudium vorgeschlagen, das sie schließlich auch bekamen.

Bernard Rudăreanu-Mihancea möchte „Informatik“ am Karlsruher Institut für Technologie studieren. Für Informatik entschloss er sich, nachdem er selbst mit dem Programmieren experimentiert und ein Intern-ship in einem Temeswarer Unternehmen absolviert hatte. Er war auch Mitglied der Schülertheatergruppe „NiL“ und u.a. in dem Dokumentarfilm „Auf der Suche nach Herta Müller“ zu sehen. Auf die Frage, ob er denn nicht befürchtet, dass Künstliche Intelligenz den Informatikbereich einholen würde, antwortet er entschlossen: „Künstliche Intelligenz hat nicht die Kreativität eines Menschen.“

Denisa Marcu möchte „Molekulare Medizin“ in Freiburg oder Tübingen studieren. Dadurch hätte sie nach dem Abschluss mehrere Berufsmöglichkeiten zur Wahl. „Ich kann anschließend einen Master in pharmazeutischen Wissenschaften oder beispielweise in Chemie abschließen. Es ist schwer, schon jetzt zu sagen, was ich später machen werde, aber infolge dieses Studiums habe ich viele Optionen“, freut sich Denisa. 

Matei Feier möchte Medizin an der Ludwig-Maximilians-Universität in München studieren. In die Landeshauptstadt Bayerns würde er mit seinem Zwillingsbruder ziehen, der ebenfalls dort Wirtschaft studieren möchte. „Ich bin in einer Ärztefamilie aufgewachsen, was mich von Kindheit an geprägt hat. Nach einem Praktikum am Krankenhaus für Herz-Kreislauf-Erkrankungen habe ich festgestellt, dass dieser Bereich zu mir passt. Ich würde gern in der Chirurgie tätig sein“, erzählt Matei.
58 Schüler in zwei Klassen – Mathematik-Informatik und Sozialwissenschaften – schließen in diesem Jahr die Temeswarer Deutsche Spezialabteilung ab. Nachdem die schriftliche Prüfung im Februar stattgefunden hat, sollen im Juni noch die mündlichen Prüfungen abgehalten werden. Mehr als die Hälfte dieser Schüler strebt ein Studium im deutschsprachigen Raum an.