Jeweils zwölf Schüler des Ion-Luca-Caragiale-Nationalkollegs aus Bukarest und aus des Temeswarer Nikolaus Lenau-Lyzeums haben sich im Mai in Temeswar zu einer schüleraktivierenden Maßnahme im Sinne der Sprachförderung und der inhaltlichen Vorbereitung für die DSD-Prüfung Stufe II getroffen.
Unter Aufsicht von Carol Szabolocs, Bundesprogrammlehrkraft und Iuliana Goga, Ortslehrkraft am Nationalkolleg Ion Luca Caragiale in Bukarest, begann die Vorbereitung der Bukarester Schüler bereits während der langen Anfahrt mit einem „Zug-Podcast“, einer Audioaufnahme in Parnerarbeit zu unterschiedlichen ausgewählten Themen rund um die Stadt Temeswar, ihrer historischen und kulturellen Entwicklung sowie dem demografischen und wirtschaftlichen Wandel im Laufe der Zeit. Nicht nur, dass sich die Schüler dadurch weitläufige Informationen zur Geschichte und Entwicklung der Stadt erarbeiten mussten, galten diese Themen auch als Einstieg in die inhaltliche Arbeit während der Workshops.
Anhand von Videointerviews und eigenen Analysen mussten sich die Schüler in einem ersten Workshop mit den möglichen Bildungswegen nach dem Abitur auseinandersetzen. Dabei wurde über Freiwilligendienst, Berufsausbildung, Praktikum oder über klassisches vs. duales Studium gesprochen.
In einem weiteren Workshop „Lebenlanges Lernen“ sollten die Teilnehmer die Chancen und Herausforderungen des Konzepts analysieren und sie mit kritischem Blick auf den demografischen Wandel, auf technologische Entwicklungen, aber auch auf individuelle Bildungsbiografien in Gruppenarbeit vor ihren Kollegen präsentiert.
Ein weiterer Teil der DSD-Vorbereitung und Workshops waren mehrere Besuche und Treffen mit lokalen Persönlichkeiten, bei denen die Schüler Details zur derzeitigen Entwicklung Temeswars, aber auch zur rumänischen Revolution und dem Leben im Kommunismus oder zu sozialgesellschaftlichen Projekten erfuhren, die sie im Nachhinein während der Workshops auch verarbeiten sollten. Eines der Highlights war ein Treffen mit der Temeswarer Vizebürgermeisterin Paula Romocean und dem Stadtmanager Matei Creiveanu.
Das Schülertreffen war nicht nur ein Erfolg, was die Verbesserung im angewandten Umgang mit der deutschen Sprache betrifft, sondern hat auch interkulturelles Lernen, politische Bildung und Persönlichkeitsentwicklung gefördert, wobei gleichzeitig mediale Methoden wie die Erstellung von Podcasts, Präsentationen oder Reflexionsformaten erlernt wurden. „Die viertägige Kursfahrt nach Temeswar verband in einzigartiger Weise Sprachpraxis, interkulturelles Lernen, politische Bildung und Persönlichkeitsentwicklung”, erklärte Szabolocs.