Bukarest (ADZ) – Die Antikorruptionsbehörde DNA hat nach übereinstimmenden Medienberichten Rechtsmittel gegen das Urteil eines Gerichts in Ploiești eingelegt, das der früheren Ministerin und engen Vertrauten von Altpräsident Traian Băsescu eine frühzeitige Entlassung aus dem Gefängnis ermöglicht hätte. Auch die Vollzugsbehörde hatte dem Erlass der Reststrafe auf Bewährung zugestimmt. Udrea verbüßt derzeit eine sechsjährige Haftstrafe nach einer Verurteilung wegen Korruption. Sie soll als Tourismusministerin ein Netzwerk von Vertrauten begünstigt haben, die Bestechungsgelder von Firmen erhielten, deren Geschäftsführer auf schnelle Auszahlungen für staatlich finanzierte Aufträge drängten. Ein Teil des Geldes soll für politische Zwecke verwendet worden sein. Der Schaden in dem Fall beläuft sich laut Antikorruptionsbehörde auf rund drei Millionen Euro. Davon sei nur ein Bruchteil eingezogen worden, bemängelte die DNA, die sich einer vorzeitigen Entlassung widersetzte.
Das Gericht stellte fest, dass die rechtlichen Voraussetzungen für eine bedingte Entlassung erfüllt seien. So wurde die in Rumänien zu verbüßende Haftzeit um mehrere Monate reduziert, die Udrea bereits in Costa Rica und in Bulgarien verbracht hatte, als sie vor und nach der Verurteilung versuchte, sich der Strafverfolgung zu entziehen.
Die prominente Ex-Politikerin wurde derweil aus einem Krankenhaus in Ploiești entlassen, wo sie am Wochenende eiligst einer Operation zur Entfernung von Gallensteinen unterzogen wurde, nachdem sie im Gefängnis über heftige Schmerzen klagte.