Temeswar (ADZ) – Eine Woche lang, vom 9. bis 15. Juni, tourte das Deutsche Staatstheater Temeswar/Timișoara (DSTT) mit dem Stück „Menschen. Zu verkaufen“, geschrieben und inszeniert von Carmen Lidia Vidu. An drei Abenden waren die Säle des Badischen Staatstheaters in Karlsruhe und des Heimathafens Neukölln in Berlin voll besetzt. Die Veranstalter mussten sogar die Anzahl der Plätze erhöhen.
Die Inszenierung über das Verschwinden einer Gemeinschaft, genauer über den Freikauf von Rumäniendeutschen durch die deutsche Bundesregierung zwischen 1967 und 1989, sorgte für großes Interesse in Deutschland. Die Vorstellungen wurden anschließend von Publikumsgesprächen und Diskussionen gefolgt. Im Publikum saß u.a. Hanni Hüsch, die Tochter des deutschen Juristen und Politikers Dr. Heinz Günther Hüsch, des letzten Verhandlungsführers der Bundesrepublik Deutschland. Auch andere Zeitzeugen, deren Aussagen Teil der Dokumentarfilmproduktion sind, waren bei der Vorstellung in Berlin anwesend. Nach jeder Vorstellung konnten die Zuschauer mit den Schauspielern der Show (Ioana Iacob, Oana Vidoni, Daniela Török, Alexandru Mihăescu, Harald Weisz, Robert Bogdanov-Schein) sowie mit Carmen Lidia Vidu, der Regisseurin dieser Produktion, die ebenfalls mit auf Tournee war, sprechen. „Menschen. Zu verkaufen“ ist die zweite Zusammenarbeit der Regisseurin mit dem DSTT nach dem dokumentarischen Theaterprojekt „Tagebuch Rumänien. Temeswar“, das Film, Theater und Fotografie zusammenbringt.
Die Deutschlandtournee des DSTT wurde vom Rumänischen Kulturinstitut (ICR) Bukarest im Rahmen des Förderprogramms „CANTEMIR“ für internationale Kulturprojekte gefördert.