Sathmar – Vor 80 Jahren, am 12. Januar 1945, wurden 29 Männer und Frauen schwäbischer Herkunft aus Zajta (Ungarn) zum sogenannten „Malenky Robot“ (ein bisschen Arbeit) in die ehemalige Sowjetunion deportiert. Die Betroffenen wurden zunächst in das damalige CFR-Internat in Sathmar/Satu Mare gebracht. Nach einigen Tagen packte man sie in Waggons und schickte sie nach Russland – unter dem Vorwand, es handle sich um eine „kleine Arbeit“. Nur die Glücklicheren unter ihnen kehrten Jahre später nach Hause zurück.
Zum Gedenken an diese tragischen Ereignisse organisierten die deutsche Selbstverwaltung der Gemeinde Zajta und der Kulturverein Vitéz Lajos Gaál am 12. Januar einen Gedenkzug von Zajta nach Sathmar. Damals wurden die Deportierten mit Ochsenwagen zur Sammelstelle in Sathmar transportiert. Um diese Geschichte nachzuempfinden, fuhr ein Teil der Gruppe auch am vergangenen Sonntag mit zwei Pferdefuhrwerken zur Kalvarienkirche in Sathmar.
„Die Großmutter meines Mannes, Elisabeth Holleiter, wurde damals in der Nacht um 2 Uhr aufgeschreckt und zusammen mit anderen jungen Frauen und Männern der Gemeinde nach Russland verschleppt. Mit dieser Gedenkfeier ehren wir ihr Andenken“, erklärte Agnes Huszti, Leiterin der deutschen Selbstverwaltung in Zajta.
An der Veranstaltung nahmen zahlreiche Persönlichkeiten teil, darunter Josef Hölzli, Vorsitzender des Regionalforums Nordsiebenbürgen, Stefan Kaiser, Vorsitzender des Stadtforums Sathmar, Stefan Fetz, Vorsitzender des Stadtforums Erdeed, Agnes Huszti, Vorsitzende der deutschen Selbstverwaltung in Zajta, Zoltán Kosztya, Bürgermeister von Zajta, und István Vilmos, Bürgermeister von Wallei. Robert Huszti, Leiter des Kulturvereins Vitéz Lajos Gaál, Angehörige der Russlanddeportierten sowie Mitglieder der deutschen Gemeinschaft in Sathmar waren ebenfalls anwesend.
Nach den Ansprachen und einem gemeinsamen Gebet fand die Kranzniederlegung an der Gedenktafel der Russlanddeportierten statt. Die Gedenkveranstaltung endete mit dem Lied „Unser guter Gott sei immer mit uns“.