Bukarest (ADZ) – Der parteifreie Präsidentschaftsbewerber Nicușor Dan hat die Ergebnisse einer ersten, in seinem Auftrag erhobenen Sonntagsfrage vor der Stichwahl vom 18. Mai bekannt gegeben: Laut Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Verifield, das am 6. Mai insgesamt 944 Personen telefonisch befragte, kann der Rechtspopulist George Simion in der Endrunde der Präsidentenwahl mit 54,8 Prozent der Stimmen rechnen, während Dan auf 45,2 Prozent der Stimmen kommen würde. 14,7 Prozent der Befragten gaben an, noch unentschieden zu sein, 1,4 Prozent wollten ihre Stimme annullieren, während knapp 5 Prozent anführten, sich an der Stichwahl nicht beteiligen zu wollen.
Obwohl ihm das Umfrageergebnis eine Wahlniederlage bescheinigt, gab sich der parteifreie Kandidat Dan nach wie vor optimistisch – er vertraue darauf, dass Wählerinnen und Wähler „die richtige Entscheidung treffen“ würden, bei einer deutlich höheren Wahlbeteiligung seien seine Chancen, die Präsidentenwahl zu gewinnen, wesentlich höher, sagte der Bukarester Oberbürgermeister, demzufolge er bei einer Wahlbeteiligung von mindestens elf Millionen Bürgern durchaus den Wahlsieg davontragen könnte.
Tatsächlich setzten sich bei den Präsidentenwahlen der letzten beiden Jahrzehnte wiederholt die Underdogs durch: So gewann 2004 der damalige Premier Adrian Năstase den ersten Durchgang mit 40,94 gegenüber den 33,92 Prozent seines Herausforderers Traian Băsescu, unterlag indes in der Stichwahl mit 48,77 zu 51,23 Prozent. 2014 fuhr Klaus Johannis in der ersten Wahlrunde gegen Victor Ponta bloß 30,38 Prozent der abgegebenen Stimmen ein, während Ponta auf 40,4 Prozent kam – die Stichwahl gewann jedoch letztlich Johannis mit 54,43 Prozent, während Ponta mit 45,57 Prozent unterlag.