EU-Finanzierungen 2021-2027 im Überblick

Im Rahmen seiner Transparenzoffensive lässt das MFE auch eine sanfte Drohgebärde mitverstehen

Reschitza – Unter der parteienmäßig sehr bunten und politisch grundsätzlich der Mitte zu tendierenden Regierung des Ilie Bolojan haben sich die Ministerien anscheinend wenigstens etwas zu Herzen genommen: mehr Transparenz. In diesem Sinn dürfte auch die Initiative des Ministeriums für EU-Fonds (rumänisches Kürzel: MFE) zu verstehen sein (neben der Tatsache, dass die Aktion auch eine implizite Warnung, eine sanfte Drohgebärde Richtung derjenigen beeinhaltet, die den Terminen nachhinken): es veröffentlichte Anfang Juli die Liste aller in Rumänien laufenden Projekte, die mittels Geldern der EU-Haushaltsperiode 2021-2027 finanziert werden. Und deren Realisierungsstadium. Durchwegs Projekte ohne oder mit (mehr oder weniger massiven) Kofinanzierungen seitens des Staats oder der Nutznießer.

Im Banater Bergland handelt es sich um 68 Projekte, im Gesamtwert von 2,23 Milliarden Lei (etwa 440 Millionen Euro). Davon liegt der Anteil der EU-Finanzierungen bei 1,46 Milliarden Lei (rund 290 Millionen Euro). 770 Millionen Lei müssen also zur Umsetzung der Vorhaben vom Staatshaushalt oder vom Haushalt der Antragsteller – in der Regel Stadt- und Gemeinderäte – zugeschossen werden. 49 der 68 Projekte laufen über das Regionalprogramm West, mit einem EU-Zuschuss von 750 Millionen Lei.

Am 30. Juni waren bloß acht der 68 Projekte als umgesetzt verzeichnet gewesen, sind also abgeschlossen, fünf in diesem Jahr, eines 2024 und zwei 2023. Ihr Gesamt-Finanzierungswert lag bei 21,6 Millionen Lei. 9,53 Millionen Lei entfielen dabei auf die Komplettsanierung der Reschitzaer Allgemeinbildenden Schule Nr.7, 6,76 Millionen Lei entfielen auf Ausbau- und Sanierungsarbeiten des Hauses 2 des Kreisspitals für Notfälle in Reschitza.

28 Projekte im Investmentwert von 442 Millionen Lei müssen in diesem Jahr zu Ende gebracht werden. Schon am Freitag müsste in Herkulesbad ein Entwicklungsprojekt der Infrastruktur des Badetourismus abgeschlossen werden, für das 2,6 Millionen Lei genehmigt wurden... Am 21. und 22. August, in einem Monat, müssten drei der Ausbauphasen des ökologischen Umbaus des öffentlichen Nahverkehrs in Reschitza abgeschlossen werden (60,89 Millionen Lei, 109,54 Millionen Lei und 74,21 Millionen Lei). Im Dezember müssten die massiven Umbauarbeiten in Deutsch-Bokschan, in der Umgebung des Rathauses – Kino, städtisches Kulturhaus, Skulpturen- und Grafiksalon Constantin Lucaci – und in Rumänisch/Roman Bokschan (Straßenerneuerungen, Fahrradpisten, Spazierwege, Bushaltestellen), insgesamt 42,8 Millionen Lei – fertig werden. Ebenfalls im Dezember müsste das umstrittene PSD-(Spezi-)Vorhaben der Saumstraße entlang der Süd- und Südosthänge des Țarcu- und Godeanu-Massivs, die Kreisstraße DJ 608/DN6/E70 (Plugova – Globu Rău – Costiș - Borugi – Cornereva – Obi]a – Rusca Teregova – die ADZ hat oft darüber berichtet) fertiggestellt werden (44 Millionen Lei).

Bis 2029 bleiben dann 32 Projekte, die abgeschlossen werden müssen, deren Gesamt-Investitionswert bei 1,77 Milliarden Lei liegt. 13 Projekte haben Fertigstellungstermin 2026 (306,4 Millionen Lei), 15 im Jahr 2027 (1,44 Milliarden Lei, wobei aber eine Milliarde bereits 2021 „angeschnitten wurde“, weil es sich um ein komplexes und niederlassungsmäßig weit gestreutes Siedlungswasserprojekt handelt), zwei Projekte müssen 2028 finalisiert werden (14,9 Millionen Lei) und zwei Projekte 2029 (8,3 Millionen Lei).