Frühere SRI-Generäle stundenlang vernommen

DNA hat Verdacht auf Bestechung von Richtern

Der frühere Stellvertretende Leiter des Inlandsgeheimdienstes SRI Florian Coldea wurde über 15 Stunden lang bei der Antikorruptionsbehörde DNA vernommen. Den DNA-Sitz verließ er am Freitagmorgen um 3 Uhr, ohne die Fragen der versammelten Journalisten zu beantworten. | Foto: Inquam Photos / Saul Pop

Bukarest (ADZ) - Die früheren Top-Geheimdienstler Florian Coldea und Dumitru Dumbravă sind am Donnerstag in einer Korruptionsaffäre vernommen worden und kamen anschließend gegen eine Kaution von 500.000 Lei unter Auflagen wieder frei. 

Sie sollen laut Ermittlung vom erstinstanzlich wegen eines Betrugs mit Sanitätsmaterial zu vier Jahren Gefängnis verurteilten Geschäftsmann Cătălin Hideg zunächst 720.000 Euro verlangt haben, um ihm durch die Beeinflussung eines Richters zu einer milderen Strafe zu verhelfen. Der Betrag sei dann auf 600.000 Euro nachverhandelt worden, von denen anscheinend 100.000 Euro bei Coldea landeten. Hideg zeigte die beiden Ex-SRI-Generäle bei der Antikorruptionsbehörde DNA an. Ein prominenter Strafverteidiger könnte als Mittelsmann involviert gewesen sein, wobei das Bestechungsgeld als Anwaltshonorar und weiter als Abrechnung von Beratungsdienstleistungen für Coldeas Firma verschleiert wurde. 

Coldea leitete zwischen 2005 und 2017 als stellvertretender SRI-Chef die eigentliche Geheimdienstarbeit, Dumbravă war für die Verwaltung zuständig. Beiden wurde seit längerer Zeit eine Verwicklung in korrupte Deals mit Justiz- und Medienkreisen nachgesagt.