Hauptstädtische „Nacht der Museen“ diesmal weitgehend ohne Museen?

Symbolfoto: Calin Stan / unsplash.com

Bukarest (ADZ) - Die für Samstag, den 18. Mai l. J., angesetzte 20. Ausgabe der „Nacht der Museen“ scheint diesmal zumindest in der Hauptstadt weitgehend ohne Museen auskommen zu müssen: Zahlreiche Bukarester Museen, darunter das Kunstmuseum, das historische Museum und das beliebte naturgeschichtliche Museum „Grigore Antipa“, gaben am Mittwoch bekannt, sich „aus Protest“ nicht an der diesjährigen Ausgabe beteiligen zu wollen – es sei nämlich an der Zeit, dass „dem musealen Sektor die längst abhanden gekommene Würde“ wieder zugesprochen werde, so besagte Einrichtungen.

Konkret richtet sich der Protest zum einen gegen die zumeist niedrigen Löhne in der Branche und zum anderen gegen ein bestehendes Lohngefälle – etwa im Fall von Forschern, Restaurateuren und Konservierungsexperten, die nicht auf den Lohnlisten des Kultur-, sondern des Bildungsministeriums stehen und daher offenbar um bis zu 30 Prozent höhere Löhne beziehen.

Kulturministerin Raluca Turcan (PNL) verlautete am Mittwoch in einer ersten Reaktion, um Lösungsfindungen in puncto Lohnforderungen der Museumsmitarbeiter bemüht zu sein – die Exekutive könnte schon auf ihrer Sitzung von Donnerstag Lohnanhebungen für die Branche billigen. Regierungschef Marcel Ciolacu (PSD) verwarnte die Museografen indes offen, von ihrem geplanten Boykott der „Nacht der Museen“ abzusehen – ihre Probleme könnten nur „durch Dialog“, nicht „durch Erpressung und Boykott von Kindern, die Museen besuchen wollen“, gelöst werden, so der Premier.