Berlin/Temeswar (ADZ) – Der Temeswarer Bürgermeister und USR-Vorsitzende Dominic Fritz gehörte zur Delegation, die Präsident Nicușor Dan auf seinen Antrittbesuch in der Bundesrepublik Deutschland begleitet hat. Dieser sei nichts Geringeres als ein „historischer Moment“ in den bilateralen Beziehungen. In zwei öffentlichen Stellungnahmen vom 18. und 19. Juli würdigte Fritz die strategische Neuausrichtung der rumänischen Außenpolitik sowie das große wirtschaftliche Interesse Deutschlands an Rumänien.
Wie die ADZ berichtete, reiste Präsident Dan mit einer hochrangigen Delegation aus mehreren Ministern nach Berlin, darunter die Ressortchefs für Verteidigung, Wirtschaft und Äußeres, der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganț und der Temeswarer Bürgermeister Fritz. Der intensive Besuchsplan und die Gesprächspartner – unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Friedrich Merz – unterstrichen laut Fritz das neue Interesse Deutschlands an der Rolle Rumäniens in der Region.
Fritz hob besonders das professionelle Auftreten von Präsident Dan und der Minister hervor. Diese hätten mit Präzision, Sachverstand und Charme überzeugt – ein Kurswechsel im Vergleich zur oft schwerfälligen Diplomatie vergangener Jahre. „Die Art, wie sich Rumänien in Europa präsentiert, muss menschlich, erfinderisch und selbstbewusst sein“, so der Temeswarer Bürgermeister. Auch wirtschaftlich zeigte sich das Interesse an Rumänien wachsend: Zahlreiche deutsche Unternehmensvertreter signalisierten laut Fritz Investitionsbereitschaft in Milliardenhöhe – sofern klare politische Zusagen erfolgen und Reformen wie Bürokratieabbau umgesetzt werden. Präsident Dan habe hier konkrete Versprechen gemacht. Mit Blick auf die rumänische Diaspora in Deutschland sprach Fritz von einem emotionalen Höhepunkt der Reise: Die große Resonanz auf Präsident Dan sei Ausdruck eines wachsenden Vertrauens in eine politische Erneuerung Rumäniens.
Gleichzeitig reagierte Fritz auf öffentliche Irritationen über seine Teilnahme an der Reise. „Vielleicht würden wir nicht darüber reden, wenn Rumäniens Außenpolitik nicht so lange ein Stiefkind gewesen wäre“, sagte er mit Blick auf seine Rolle als Bürgermeister einer Stadt mit deutsch-rumänischer Tradition und Industrie. Seit fünf Jahren arbeite er daran, Temeswar diplomatisch und wirtschaftlich auf der europäischen Landkarte sichtbarer zu machen. Im Herbst wird Temeswar Gastgeber zweier hochkarätiger europäischer Konferenzen sein: des Gipfels europäischer Städte zur EU-Erweiterung sowie der Jahrestagung der Deutsch-Rumänischen Industrie- und Handelskammer. Beide Veranstaltungen wurden im Rahmen des Berlin-Besuchs bereits beworben.
Fritz schloss mit einem persönlichen Fazit: „Ich bin selten so stolz auf Rumänien gewesen wie heute. Und ich bin dankbar, dieses Land – als deutscher Bürgermeister einer multikulturellen Stadt und bald auch rumänischer Staatsbürger – repräsentieren zu dürfen.“