Bukarest (ADZ) – In ihrer ersten Sitzung nach Jahresbeginn hat die Regierungskoalition von PSD, PNL und UDMR entschieden, den Termin für die Präsidentschaftswahlen auf die Zeit nach Ostern zu verschieben (Ost- und Westkirchen feiern das Osterfest diesmal zusammen am 20. April). So soll der erste Wahlgang am 4. Mai ausgerichtet werden, während die Stichwahl für den 18. Mai vorgesehen ist. Kritik an der Entscheidung kam vor allem von der rechtspopulistischen AUR, deren Chef George Simion Zweifel an der Belastbarkeit der Entscheidung äußerte: Bis er den entsprechenden Regierungsbeschluss nicht sehe, glaube er nicht, dass die Wahlen an den genannten Terminen stattfinden werden. Überdies wollen die Bürger nach Ansicht Simions eigentlich nur die Wiederholung der Stichwahl zwischen dem Nationalisten Călin Georgescu und der USR-Chefin Elena Lasconi.Vor dem Koalitionstreffen sorgte eine Einlassung von PSD-Sprecher Lucian Romașcanu noch für Stirnrunzeln. Ihm zufolge sollte man bei der Diskussion über die Wahltermine die Klagen Georgescus vor verschiedenen Gerichten berücksichtigen und erst nach Ausschöpfung sämtlicher Rechtsmittel entscheiden. Man stelle sich vor, dass der EGMR in Straßburg, vor dem Georgescu als Sieger des ersten Wahlgangs vom 24. November letzten Jahres klagt, ihm recht gibt – alles wäre dann hinfällig, gab Romașcanu zu bedenken. Er stellte jedoch klar, sich nur im eigenen Namen zu äußern.
Die Koalition hält zudem nach wie vor an Crin Antonescu als gemeinsamem Wahlbewerber fest. Doch die Personalie könnte nur vorläufig gültig sein. Nach übereinstimmenden Medienberichten auf der Grundlage von Insiderinformationen würden die erweiterten Entscheidungsgremien der Partei sich nur dann endgültig festlegen, wenn Antonescu überzeugend in Umfragen abschneidet.