Bukarest (ADZ) - Die Rumänische Nationalbank (BNR) hat am Mittwoch beschlossen, den Leitzins weiterhin bei 6,5 Prozent zu belassen; Spitzenrefinanzierungsfazilität (Übernachtkredit) und Einlagefazilität (Tagesgeld) – über welche Geschäftsbanken sich kurzfristig Geld beschaffen bzw. bei der Zentralbank anlegen können – wurden ebenfalls nicht geändert und bleiben bei 7,5 bzw. 5,5 Prozent.
Die Notenbank begründet die Entscheidung mit der Inflationsrate, die weiterhin über 5 Prozent liegt – für Dezember 2024 hat das Nationale Statistikamt kürzlich eine Teuerung der Verbraucherpreise von 5,14 Prozent angegeben, im September waren es noch 4,62 Prozent. Zuletzt hatte die BNR im August den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte gesenkt.
Neben der erneut gestiegenen Inflation – die Nationalbank sieht steigende Treibstoffpreise aufgrund des erstarkten US-Dollars an internationalen Märkten als Hauptgrund – wird in der Mitteilung auch auf das Wirtschaftswachstum hingewiesen. Zwar wird eine Stagnation im dritten Quartal 2024 verzeichnet, jedoch wird in den Monaten Oktober und November u. a. steigende Aktivität im Einzelhandel, leicht sinkende Arbeitslosigkeit sowie eine höhere Kreditaufnahme im Privatsektor verzeichnet.
Als Risiken sieht die BNR die Umsetzung der Fiskalpolitikmaßnahmen aber auch Ölpreise im Zusammenhang mit geopolitischen Spannungen. Die Abrufung von EU-Geldern sei nötig für die Umsetzung von Strukturreformen sowie als Gegengewicht zu Belastungen, welche durch internationale Konflikte entstehen. Außerdem werden die Zinspolitikentscheidungen von EZB, der amerikanischen FED sowie Zentralbanken in der Region verfolgt.
Die BNR gibt an, die Preisstabilität – das Inflationsziel liegt bei 2,5 Prozent +/- einem Prozentpunkt – auf solche Art zu verfolgen, dass gleichzeitig ein nachhaltiges Wachstum ermöglicht werde.