Mauscheleiverdacht bei Lehramtsprüfungen

Antikorruptionsstaatsanwaltschaft DNA nimmt Prüfungszentren in Reschitza ins Visier

Reschitza – Aufgrund von Verdachtsanlässen auf Mauscheleien bei den Lehramtsprüfungen für die definitive Besetzung von Posten im Unterrichtswesen (gemeinhin als „Titularisierungswettbewerb“ bekannt) haben Staatsanwälte der Antikorruptionsstaatsanwaltschaft DNA die vier Prüfungszentren in Reschitza einer Durchsuchung unterzogen. Sowohl die DNA, wie auch das Schulinspektorat des Landeskreises Karasch-Severin sind auffallend diskret bezüglich des Vorfalls. An die Öffentlichkeit gedrungen ist nur, dass alle 48 Mitglieder der Prüfungskommission (zwölf in jedem der Prüfungszentren) unter Verdacht stehen.

Die Untersuchungen führen Staatsanwälte aus Temeswar durch, die zur gleichen Zeit das Nationalkollegium „Traian Lalescu“, das Technikkollegium Reschitza, das Nationalkollegium „Mircea Eliade“ und das Wirtschaftskollegium des Banater Berglands „besucht“ haben. Die Bestätigung des „Besuchs“ der DNA kam, aufgrund einer Anfrage der Medien, seitens des Generalschulinspektors Lucian Miclău, der bestätigte, zuerst telefonisch von seinen „Kollegen aus den Prüfungszentren“ „darüber“ informiert worden zu sein. „Etwas später überreichte man mir eine Ordonnanz durch meine Stellvertreterin Carina Pristavu, die die Vorsitzende der Kreiskommission für Lehramtsmobilität ist und in dieser Eigenschaft den Titularisierungs-Wettbewerb organisiert hat. In der Ordonnanz steht, es gäbe ein `Untersuchungsdossier` betreffs Manipulation der Prüfung. Ich weiß gegenwärtig nicht mehr, als dass tatsächlich in den vier Prüfungszentren Durchsuchungen stattgefunden haben.“

Bekanntgeworden ist noch, dass die Antikorruptionsstaatsanwälte Mobiltelefone der Mitglieder der Prüfungskommissionen beschlagnahmt haben, desgleichen Aufzeichnungen der Videokameras aus den Prüfungssälen und der Kamera, die im Saal installiert war, wo die Prüfungsthemata vervielfältigt wurden.

Die Verantwortliche für das Prüfungsgeschehen, die stellvertretende Generalschulinspektorin Carina Pristavu, ließ ein Pressekommuniqué veröffentlichen, in dem es u. a. heißt: „Unsere Priorität ist und bleibt die Garantierung eines korrekten und transparenten Wettbewerbs.“ Die Vertreter und Vertreterinnen des Schulinspektorats würden „mit den befugten Institutionen hinsichtlich der Klärung der untersuchten Aspekte zusammenarbeiten“. Und „im Fall, dass es sich erweisen sollte, dass es Gesetzesübertretungen gab, werden die dafür Verantwortlichen individuell zur Rechenschaft gezogen werden, ohne dass die ehrlichen Bemühungen des gesamten Lehramtskörpers beschmutzt werden, der sich in der Organisierung des Titularisierungswettbewerbs engagiert hat“.

In Reschitza fand der Wettbewerb für die endgültige Besetzung von Posten im Lehramt am 15. Juli statt. Seitens der DNA gibt es bis zur Stunde keine offizielle Stellungnahme zum Vorfall.