Mehr Unterstützung für Kinder mit besonderem Förderbedarf

Grenzüberschreitendes Projekt DECRISIS in Sathmar gestartet

Sathmar – Mit dem offiziellen Startschuss für das Projekt DECRISIS – Development of Children’s Rehabilitation Institutions am 8. Juli in Sathmar/Satu Mare begann eine neue Phase der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen Rumänien und Ungarn im Bereich der Kinderrehabilitation. Ziel des auf zwei Jahre angelegten Projekts ist es, benachteiligten Kindern in den Kreisen Sathmar und Szabolcs-Szatmár-Bereg besseren Zugang zu psychologischer Betreuung und moderner therapeutischer Infrastruktur zu ermöglichen.

Bei einer feierlichen Pressekonferenz, organisiert von der Gesellschaft für Interkommunale Entwicklung des Kreises Sathmar, wurde das Projekt der Öffentlichkeit vorgestellt. Neben Vertretern der Partnerinstitutionen, lokalen Behörden und Medien waren auch zahlreiche Fachkräfte aus dem Bereich der Sonderpädagogik anwesend.

„Dieses Projekt ist mehr als nur eine europäische Fördermaßnahme. Es ist ein Ausdruck unserer gemeinsamen Verantwortung, dafür zu sorgen, dass kein Kind zurückgelassen wird“, betonte Csaba Pataki, Vorsitzender der Gesellschaft, in seiner Eröffnungsrede. Die grenzüberschreitende Kooperation zwischen Sathmar und dem ungarischen Bezirk Nyíregyháza sei ein bedeutender Schritt hin zu einem inklusiveren Bildungssystem, so Pataki weiter.

Konkret sieht DECRISIS die Modernisierung von Therapieeinrichtungen und emotionale Unterstützung für Kinder mit besonderen Bedürfnissen vor. So wird im Schulzentrum für inklusive Bildung (CSEI) in Sathmar eine modulare Therapieinsel eingerichtet. Zeitgleich wird die ungarische Partnerschule – die Bárczi-Gusztáv-Schule in Nyíregyháza – ihre Therapieräume umfassend modernisieren und neu ausstatten.

Doch auch der ländliche Raum wird nicht vergessen: 16 schulmedizinische Praxen in Dörfern des Kreises Sathmar werden mit modernen Geräten ausgestattet. Zusätzlich erhalten 50 Lehrkräfte, Therapeuten und Fachkräfte beider Länder Schulungen zu modernen Interventionsmethoden. Auch Eltern werden in den Rehabilitationsprozess einbezogen und in speziellen Trainings geschult, um die häusliche Unterstützung ihrer Kinder zu verbessern.

Ein besonderes Highlight für die Kinder beider Partnerschulen sind gemeinsame Sommercamps, die nicht nur therapeutisch, sondern auch integrativ wirken sollen. Die Begegnung über Landesgrenzen hinweg wird dabei ebenso gefördert wie der gemeinsame spielerische Umgang mit individuellen Herausforderungen.

Neben der konkreten Projektarbeit setzt DECRISIS auch auf strukturelle Nachhaltigkeit: So entsteht eine Datenbank aller relevanten Akteure im Bereich der psychischen Gesundheit von Kindern. Zudem wird ein gemeinsamer Kooperationsplan für die kommenden fünf Jahre ausgearbeitet, der die langfristige Zusammenarbeit über das Projektende hinaus sichern soll.

Das Projekt wird mit 477.999,90 Euro aus dem grenzüberschreitenden EU-Förderprogramm Interreg VI-A Rumänien–Ungarn finanziert, davon stammen über 382.000 Euro direkt von der Europäischen Union.