Moderne Naturwissenschaft hautnah

Drei Schulen im Kreis Sathmar werden zu MINT-Zentren

Sathmar – Die naturwissenschaftliche Bildung im Grenzraum zwischen Rumänien und der Ukraine erhält neuen Schwung: Im Rahmen des Projekts „STEMLab Synergy“ entstehen im Kreis Sathmar/Satu Mare drei moderne MINT-Labore (für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik), die künftig Schülern und Lehrkräften gleichermaßen offenstehen. Die Initiative verfolgt das Ziel, junge Menschen für technische und naturwissenschaftliche Berufe zu begeistern und dem wachsenden Bedarf an qualifizierten Fachkräften in beiden Ländern zu begegnen.

Das Projekt, das im Mai 2025 offiziell gestartet ist, wird von der Gesellschaft für Interkommunale Entwicklung des Kreises Sathmar gemeinsam mit der Nationalen Universität Uschhorod (Ukraine) sowie der ukrainischen Projektmanagervereinigung „YADRO“ umgesetzt. Es wird im Rahmen eines grenzüberschreitenden Programms der Europäischen Union gefördert und läuft über 18 Monate. Das Gesamtbudget des Projektes beträgt 444.405,86 EUR (399.956,27 EUR EU-Förderung).
In Rumänien profitieren insgesamt drei Schulen im Kreis Sathmar direkt von dem Projekt: Dazu gehören die Allgemeinschule Bârsău de Sus, die Allgemeinschule „Mihai Viteazu“ in Moftinu Mic sowie das Technologische Lyzeum „George Barițiu“ in Livada.

Diese Schulen – teils in ländlich geprägten Gegenden – werden mit modernen Laboren ausgestattet, die Experimente und projektorientiertes Lernen ermöglichen. Ziel ist es, theoretisches Wissen mit praktischer Anwendung zu verbinden und Schülerinnen und Schülern einen realitätsnahen Zugang zur Welt der Wissenschaft zu eröffnen.

Ein weiterer Fokus liegt auf der Fortbildung des Lehrpersonals. Insgesamt werden 30 Lehrerinnen und Lehrer in Rumänien und der Ukraine geschult, um moderne Unterrichtsmethoden im MINT-Bereich anwenden zu können. Unterstützt wird die Umsetzung durch das Lehrerfortbildungszentrum „Dariu Pop“ in Sathmar.

Zugleich richtet sich das Projekt direkt an die Schüler und ihre Familien: In Form von Informationskampagnen, Berufsmessen, Wettbewerben und einer grenzüberschreitenden Sommerakademie soll das Interesse an MINT-Fächern gestärkt und mit gängigen Vorurteilen – etwa, dass Naturwissenschaften nur „etwas für Jungen“ seien – aufgeräumt werden.

Die Bildungsinitiative will langfristig mehr als 8000 Schülerinnen und Schüler im Alter von 12 bis 17 Jahren erreichen. Neben moderner Ausstattung und pädagogischer Innovation steht auch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Mittelpunkt: Schulen, Behörden und Bildungseinrichtungen aus Rumänien und der Ukraine arbeiten gemeinsam daran, die MINT-Bildung zeitgemäß und zukunftsgerichtet zu gestalten.