Präsidentenrennen: Im Ausland hat die Stichwahl bereits begonnen

IRSOP-Umfrage sieht erstmals Nicușor Dan in Führung liegen

Über 950 Wahllokale werden für die rumänischen Wähler bereitgestellt, die sich im Ausland aufhalten. Dort dürfen rumänische Staatsangehörige seit Freitag und bis Sonntag 21 Uhr rumänische Ortszeit wählen. | Symbolfoto: Agerpres

Bukarest (ADZ) – Die Stichwahl um das höchste Amt im Staat hat in den im Ausland eingerichteten Wahllokalen begonnen, wo über drei Tage bzw. von Freitag bis einschließlich Sonntag abgestimmt werden kann. Das Außenministerium ließ diesmal 965 Wahllokale im Ausland einrichten, darunter 87 in der Bundesrepublik Deutschland, 17 in Österreich und acht in der Schweiz.

Die Endrunde des Präsidentenrennens bestreiten bekanntlich der Rechtspopulist George Simion und der parteifreie Kandidat sowie amtierende Oberbürgermeister von Bukarest Nicușor Dan. Simion hatte im ersten Durchgang der Neuauflage der Präsidentenwahl knapp 41 Prozent der abgegebenen Stimmen auf sich vereinen können, während Nicușor Dan auf 21 Prozent kam – entsprechend galt der Rechtsaußen-Kandidat bisher als haushoher Favorit. Laut den am Donnerstag veröffentlichten Ergebnissen einer Wahlumfrage des Meinungsforschungsinstituts IRSOP scheint sich jedoch eine Kehrtwende abzuzeichnen – mittlerweile führt nämlich erstmals Nicușor Dan mit 52 Prozent in der Wählergunst, während für Simion 48 Prozent der Befragten stimmen wollten. Zu Wochenbeginn hatte schon das Meinungsforschungsinstitut AtlasIntel Dans erfolgreiche Aufholjagd bestätigt und die beiden Kandidaten gleichauf liegen sehen.

Im Wahlkampf hatte Simion vor allem durch Abwesenheit bei TV-Duellen geglänzt und sich in Einzelauftritten weiter als politischer Zögling des aus dem Wahlrennen gezogenen Rechtsextremisten Călin Georgescu präsentiert, den er im Fall seines Wahlsiegs mit dem Amt des Regierungschefs betrauen könnte. Nicușor Dan betonte indes, als Staatsoberhaupt den proeuropäischen Kurs des Landes festigen, Reformen umsetzen sowie die zum Erliegen gekommene Korruptionsbekämpfung wieder ankurbeln zu wollen.