Bukarest (ADZ) - Der frisch aus dem Amt geschiedene Ex-NATO-Vize Mircea Geoană hat am Mittwoch in einer Videobotschaft bekannt gegeben, bei der Präsidentenwahl von Ende November/Anfang Dezember als parteifreier Bewerber antreten zu wollen. Für den 66-Jährigen ist es bereits der zweite Anlauf im Rennen um das höchste Amt im Staat, nachdem er 2009 in der Stichwahl Traian Băsescu unterlegen war.
Er werde „weder ein perfektes Land in Aussicht stellen“ noch „versprechen, dass alle Probleme über Nacht verschwinden“ oder sich selbst zum „perfekten Politiker hochstilisieren“, sagte Geoană in seiner Videobotschaft. Dafür versichere er, „die Ärmel hochkrempeln“ zu wollen, um „gemeinsam mit den Bürgern ein besseres Land aufzubauen“. Was Rumänien brauche, seien „Lenker, die zuhören können und anschließend handeln“. Entsprechend nehme er sich vor, ein „Präsident für Jung und Alt, In- und Auslandsrumänen uneingedenk ihrer Abstammung oder ihres Glaubens“ zu sein. Auch wolle er ein „Verfechter des Brauchtums, jedoch gleichsam auch des Fortschritts“ sein, stellte Geoană des Weiteren klar.
Der frühere Botschafter Rumäniens in den USA und anschließende Außenminister ist der einzige Ex-PSD-Chef, den die Partei gleich zweimal ausschloss – zunächst im Jahr 2011 infolge eines Konflikts mit der neuen Parteiführung unter Victor Ponta und danach im Jahr 2014, nachdem er überraschend wieder in die PSD aufgenommen worden war. Zu den umstrittensten, bis heute ungeklärten Momenten in Geoanăs Karriere im Kontext der nahenden Präsidentenwahl gehören sein 2009 erfolgter klammheimlicher Moskau-Besuch und wenig später seine nächtliche Visite bei dem inzwischen vorbestraften Medienzaren Sorin Ovidiu Vântu, die zu Geoanăs Pech von Paparazzi beobachtet worden war.