Bukarest (ADZ) – Der frühere PSD-Chef Victor Ponta hat eine Teilnahme an den kommenden Präsidentschaftswahlen zwar nicht in aller Deutlichkeit verkündet, doch für einen Rausschmiss reichte es offenbar, damit zu kokettieren: Premierminister Marcel Ciolacu musste ihn nun gehen lassen, da Ponta „in letzter Zeit intensiver politisch tätig“ geworden sei. Der 52-Jährige, der zwischen 2012 und 2015 selbst Regierungschef war, hatte in den letzten Monaten Entscheidungen PSD-geführter Koalitionen kritisiert, auch was Personalien angeht. Seine Äußerungen glichen dabei teilweise auch dem vom prorussischen Extremisten Călin Georgescu propagierten Gedankengut. Eine Präsidentschaftskandidatur Pontas, der für die PSD in der Abgeordnetenkammer sitzt, wäre nach der Bestätigung des Koalitionsbewerbers Crin Antonescu zudem schwer zu erklären.
Ponta trägt die Kündigung eher gelassen. Er habe mit Premierminister Ciolacu diskutiert. Dieser habe ihm die politische Situation erläutert und gesagt, dass die liberalen Partner verärgert seien. Er könne deshalb die streng politischen Gründe für die Entscheidung nachvollziehen. Er gehe in Respekt und Freundschaft für den PSD-Chef, erklärte Victor Ponta anschließend.