Am 8. und 9. September bot das Zentrum für Lehrerfortbildung in deutscher Sprache in Zusammenarbeit mit dem Demokratischen Forum der Deutschen in Rumänien Onlineseminare für Übersetzer und Übersetzerinnen bzw. Autorinnen und Autoren von Schulbüchern für den deutschsprachigen Unterricht in Rumänien an. Die ursprünglich als Präsenzseminare geplanten Veranstaltungen sind aufgrund der leider immer noch bestehenden corona-bedingten Einschränkungen ins Online-Medium gewandert. Trotzdem sind die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihrer ursprünglichen Anmeldung treu geblieben, sodass 37 Übersetzerinnen und Übersetzer sowie 23 Autorinnen und Autoren von Schulbüchern von dem Angebot profitiert haben. Ziel der beiden Seminare war es, die an der Erstellung und Übersetzung von Schulbüchern für den deutschsprachigen Unterricht Beteiligten zusammenzuführen, ihnen die Möglichkeit des Austauschs untereinander und mit der Schulbuchbeauftragten des DFDR, die für die Koordinierung der Schulbuchteams zuständig ist, zu geben sowie die Probleme und Stolpersteine in der Schulbuchproduktion zu benennen.
Das Gespräch ist zwar aufgrund der Onlinegegebenheiten etwas zu kurz gekommen, dafür aber erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Einblicke in die Etappen der Entstehung eines Schulbuchs, frischten durch die angebotenen inhaltlichen Inputs ihre Kenntnisse in Rechtschreibung und Zeichensetzung auf und wurden auch in manche Geheimnisse der computertechnischen Gestaltung von Schulbüchern eingeführt. In den Chatgesprächen wurden sie aufgefordert, ihre Meinung, beispielsweise zu den bei der Übersetzung eines Buches notwendigen Absprachen, beziehungsweise zu den Anforderungen, denen ein Schulbuch genügen muss, darzulegen. In Gruppen bearbeiteten die Übersetzerinnen und Übersetzer kurze Texte und Rechtschreibübungen. Die Autorinnen und Autoren diskutierten über Konzepte und Kompetenzen und freuten sich über die Hinweise der zum Seminar eingeladenen Chefredakteurin des Art-Klett-Verlags zur Lehrbuchgestaltung. Zu den Schwierigkeiten, denen man in der Schulbuchproduktion begegnet, gehören unter anderem die sehr kurzen Zeitspannen, die für die Erstellung/Übersetzung eines Buches anberaumt werden, aber auch der Umgang mit verschiedenen Computerprogrammen oder Dateiformaten oder die Einholung von Genehmigungen für den Abdruck urheberrechtlich geschützter Texte und Bilder.
Es gibt jedoch nicht nur Schwierigkeiten, sondern auch eine ganze Menge guter Ideen und klarer Vorstellungen, von denen ich nur einige wenige nennen möchte. Ein Schulbuch muss schülerfreundlich, didaktisch gut aufbereitet, kompetenzorientiert sein; es soll großer Wert auf korrekte Sprache gelegt werden; die Mitglieder der Schulbuchteams sollen zuverlässig, pünktlich, fachlich und sprachlich auf hohem Niveau kompetent sein. Was ich als Schulbuchbeauftragte an diesen beiden Seminaren – jenseits der genannten Anforderungen an ein Schulbuch oder ein Teammitglied – gesehen, gehört und gespürt habe, ist Motivation (es hat sich aus den Seminaren heraus sogar schon ein neues Lehrbuchteam zusammengefunden), die hoffentlich trotz aller Schwierigkeiten, mit denen der Schulanfang in diesem Jahr verbunden ist, bestehen bleibt und dazu beiträgt, dass unser deutschsprachiges Schulwesen an Qualität gewinnt.