Bukarest (ADZ) – Premierminister Ilie Bolojan und Ressortleiter Alexandru Rogobete wollen durch härteres Durchgreifen gegen Verschwendung und Korruption sowohl System als auch Patienten entlasten. Zu dem am Montag vorgelegten Maßnahmenpaket gehört eine schrittweise Abschaffung der Mitbeteiligung von Patienten an Gesundheitsdienstleistungen, die von privaten Einrichtungen erbracht, aber von der Kasse getragen werden. Gerade hier sei, so der Gesundheitsminister, viel zu optimieren. Sollte die Kasse oder das Ministerium feststellen, dass Leistungen fiktiv abgerechnet werden, werde die jeweilige Einrichtung auch mit Abzügen vom Gesamtvertragswert bestraft. Um Dienstleister zu demotivieren, längere und vergleichsweise teure stationäre Behandlungen anzubieten, soll die jeweilige Einrichtung schrittweise mehr Geld für preisgünstigere ambulante Betreuungen bekommen.
In den Krankenhäusern soll ein frischer Wind wehen: Einerseits sollen sie sich intern unbürokratischer organisieren können, andererseits werde das Ministerium Leistungskennzahlen für Manager einführen. Auch mehr Strafe muss sein, verkündete der Gesundheitsminister. Im Falle von fiktiven Einweisungen von Patienten für stationäre Behandlungen sollen die Strafen besonders streng sein – der Abteilungsleiter werde abgesetzt, der verantwortliche Arzt entlassen.
Auch die Krankenhauseinstufung soll sich ändern. Der Grundsatz laute, so der Gesundheitsminister, dass nicht jedes Krankenhaus alle landesweit verfügbaren Leistungen anbietet. Das Personal lasse sich besser organisieren, wenn die Leistungen konzentriert angeboten werden. Eine neue Art, das sogenannte strategische Krankenhaus werde eingeführt: Einrichtungen, die disziplinübergreifend die Behandlung komplizierter Fälle wie Mehrfachtraumata, Gehirnschläge oder Herzinfarkte übernehmen können.