Kronstadt – Eine Rekordernte bei einigen der wichtigsten angebauten Kulturen (Weizen, Gerste) und wohl auch die beste Geschäftsbilanz seit ihrer Gründung vor 32 Jahren verzeichnete die Landwirtschaftsgesellschaft „Heltia“ mit Sitz in der Burzenländer Gemeinde Heldsdorf/Hălchiu im vorigen Jahr. Diese Schlussfolgerung ergab sich aus dem Bericht, den der Verwaltungsrat dieses Vereins der Heltia-Generalversammlung am Samstag, dem 25. Februar d.J., vorgelegt hat. Die Sitzung, an der zahlreiche Vereinsmitglieder teilnahmen, wurde im Restaurant „La Zaraza“ (Ecke Mühlgasse/Türkgasse) in Heldsdorf abgehalten.
Die diesjährige Heltia-Jahreshauptversammlung wurde vom Vereinsvorsitzenden Nicu Vili präsidiert. Den Rechenschaftsbericht für das Geschäftsjahr 2022 legte Landwirtschaftsingenieur Cosmin Sîrbu, stellvertretender Heltia-Vorsitzender, vor. Zu erfahren war, dass die Landwirtschaftsgesellschaft „Heltia“ im Jahr 2022 Gesamteinnahmen in Höhe von 5.775.759 Lei erwirtschaften konnte, wobei sich die Subventionen aus nationalen und EU-Fonds auf 918.580 Lei bezifferten. Bei den Ausgaben wurden insgesamt 3.690.913 Lei registriert. Unter dem Strich ergibt sich folglich ein beachtlicher Brutto-Profit von 2.084.846 Lei. Nach Überweisung der fälligen Gewinnsteuer an den Fiskus verblieb in der Vereinskasse ein Netto-Profit von 1.892.121 Lei (rund 383.800 Euro). Der Vorschlag des Verwaltungsrates, ein knappes Drittel dieses Jahresgewinns als Dividenden an die Vereinsmitglieder auszuschütten und den Rest für fällige Ratenzahlungen, beabsichtigte Investitionen und als Reserve zurückzubehalten, wurde einstimmig genehmigt.
Aufschlussreiche Informationen enthielt auch der Rechnungsprüfer-Bericht. Ersichtlich war u.a., dass der Heltia-Verwaltungsrat kontinuierlich um eine Modernisierung des eigenen Maschinenparks, um die verbesserte Mechanisierung der landwirtschaftlichen Arbeitsvorgänge bemüht ist. Im Jahr 2021 konnte „Heltia“ einen fabrikneuen Deutz-Mähdrescher im Wert von 210.000 Euro ankaufen, der in sieben Jahresraten abzuzahlen ist. Im vorigen Jahr wurden u.a. ein neues Bodenbearbeitungsgerät (Kombinator), ein neuer Vertikutierer (Rasenlüfter), ein neuer Düngerstreuer, eine Anlage für das Bewässern der Kartoffel-Kulturen und neue GPS-Steuerungssysteme für zwei Traktoren angeschafft, und es wurde die im Vereinsbesitz befindliche Mühle modernisiert. Für das laufende Geschäftsjahr sind der Ankauf eines großen Lkw und einer GPS-Steuerung für noch einen Traktor eingeplant.
Im Landwirtschaftsjahr 2022 hat „Heltia“ insgesamt 382 Hektar Nutzfläche bearbeitet. Es handelt sich um Bodenflächen, die nach der Wende von 1989 und der Auflösung der Kollektivwirtschaft ihren ehemaligen Eigentümern restituiert und von diesen in die 1991 gegründete Landwirtschaftsgesellschaft eingebracht wurden. Hauptkultur war auch im vorigen Jahr der Weizen. Von 126 ha wurden insgesamt 959 Tonnen Weizen geerntet. Das entspricht mehr als 7,6 t/ha und stellt für Burzenländer Verhältnisse ein hervorragendes Ergebnis dar. Sehr gut fiel die Ernte auch bei der Gerste (durchschnittlich mehr als 6,76 t/ha von insgesamt 17 ha) aus. Bessere Resultate als 2021 wurden ferner bei den Kartoffeln (24,19 t/ha von 63 ha) und beim Raps (über 4 t/ha von 70 ha) verzeichnet. Schwächer als im Vorjahr fiel die Ernte bei den Sojabohnen (nahezu 1,5 t/ha von 29 ha), beim Körnermais (über 6 t/ha von 34 ha), bei den Sonnenblumen (mehr als 4,36 t/ha von 22 ha) und bei den Zuckerrüben (nahezu 47,62 t/ha von 21 ha) aus. Die Zuckerrüben-Ernte wurde von der Zuckerfabrik „Agrana“ in Roman (Kreis Neam]) übernommen. Für dieses Jahr hat „Heltia“ einen Vertrag über die Lieferung der Zuckerrüben mit der Zuckerfabrik Ludu{ (Kreis Mure{) abgeschlossen, die zeitweilig geschlossen war, aber in einem guten Zustand konserviert wurde und den Betrieb wieder aufnehmen wird. Im Gespräch ist auch die Wiederaufnahme der Produktion in der Zuckerfabrik im nahen Brenndorf/Bod. Allerdings ist sie nicht so modern ausgestattet wie die in Ludu{ und befindet sich auch in einem schlechteren Konservierungszustand. Die Wiederinbetriebnahme wird hier voraussichtlich erst 2024 stattfinden.
Auf der Tagesordnung der diesjährigen Heltia-Generalversammlung stand auch die Neuwahl des Verwaltungsrates. Angesichts der beachtlichen Erfolge, die der bisher amtierende Verwaltungsrat – Nicu Vili (Vorsitzender), Cosmin Sîrbu (stellvertretender Vorsitzender), Alexandru Popa, Nicolae Costaș und Günter Reiner - in seiner Tätigkeit erzielt hat, verwunderte es nicht, dass dessen Wiederwahl in unveränderter Zusammensetzung für ein weiteres zweijähriges Mandat vorgeschlagen und auch einstimmig beschlossen wurde.