Sanierung des Großwardeiner Bischofspalais begonnen

Finanzierung von 6 Millionen Euro kommt von der ungarischen Regierung

Ein Meisterstück der spätbarocken Architektur in Rumänien: das Großwardeiner Bischofspalais Foto: Dan Cărămidariu

Großwardein  - Die Sanierung des römisch-katholischen Bischofspalais von Großwardein/Oradea hat mit Arbeiten am Dach begonnen. Zur Zeit zieht das „Muzeul Tarii Crisurilor”, das Kreismuseum von Bihor, aus, der gesamte Museumsbestand wird eingelagert und auf den Umzug in den neuen Sitz vorbereitet. Das Kreismuseum zieht in eine ehemalige k. u. k. Garnison um, die Ende des 19. Jahrhunderts außerhalb der Innenstadt gebaut wurde. Etwa 400.000 Gegenstände müssen in das neue Gebäude gebracht werden, das in den vorigen Jahren auf Kosten der Kommunalverwaltung ebenfalls saniert wurde.
Der in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts errichtete katholische Bischofssitz wird in den kommenden Jahren mit ungarischen Geldern grundlegend saniert. Sechs Millionen Euro hat die Regierung in Budapest für dieses Vorhaben locker gemacht, Bauausführer ist eine Großwardeiner Firma. Im Bischofspalais werden unter anderem Ausstellungsräume für die Kollektionen des Bistums entstehen, die dann für Besucher zugänglich gemacht werden sollen.


Der Grundstein der beeindruckenden Barockanlage, eine der größten auf dem Gebiet des heutigen Rumänien und mit den Barockresidenzen Samuel von Brukenthals durchaus vergleichbar, wurde 1762 gelegt. Die Fertigstellung erfolgte 15 Jahre später. Der Entwurf stammt aus der Feder des Wiener Architekten Franz Anton Hillebrandt.


Nach dem Zweiten Weltkrieg diente das Gebäude der Unterbringung von Kindern kommunistischer Widerstandskämpfer aus Griechenland, die nach Rumänien geflüchtet waren. 1963 verzichtete die katholische Kirche auf die Nutzungsrechte für das stark heruntergekommene Palais, das im Anschluss das Kreismuseum beherbergte. 2004 wurde es der Kirche rückerstattet.