Bukarest (ADZ/Mediafax) - Die Schattenwirtschaft in Rumänien soll laut einem Bericht der Europäischen Kommission einen Umfang von 30 Prozent des Brutto-Inlandsprodukts (BIP) erreicht haben. Dies wären nach Berechnung mit den offiziellen Wechselkurs- und BIP-Daten von 2011 etwa 41 Milliarden Euro. Nur Bulgarien hat innerhalb der EU mit etwa 32 Prozent einen höheren Anteil an verlorenen Steuereinnahmen. Auf Rumänien folgen die baltischen Staaten Litauen (29 Prozent), Estland (ebenfalls 29 Prozent) und Lettland (26,5 Prozent).
Die Länder mit der kleinsten Schattenwirtschaft sind laut dem Bericht Österreich, Holland und Luxemburg, mit jeweils unter zehn Prozent. Deutschland und Spanien rangieren mit 13,5 Prozent bzw. 19,2 Prozent im Mittelfeld. Das EU-Mittel beträgt 19 Prozent.
Die Kommission weist darauf hin, dass Möglichkeiten zur Konsolidierung der Staatshaushalte, sprich Senkung der Ausgaben und Erhöhung der Staatseinnahmen, durch Steuerhinterziehung und Steuerbetrug beschränkt werden. Angesichts des Ausmaßes sei es nicht mehr nur eine Frage der Einnahmen, sondern auch der Fairness. Die meisten Bürger würden ihre Steuern korrekt bezahlen und sollten nicht durch Betrug von Steuererhöhung betroffen sein, heißt es seitens der EU.
Ende des Jahres will die Kommission einen Bericht mit einer Evaluation der Folgeschäden durch Schattenwirtschaft präsentieren, in dem auch rasch umsetzbare Maßnahmen zur Bekämpfung vorgeschlagen werden.