Bukarest (ADZ) - Premiere beim obersten verfassungsrechtlichen Gremium des Landes: Zum ersten Mal haben die neun Richter aus ihrem Kreis eine Frau an die Spitze des Verfassungsgerichts gewählt. Die 56-jährige Simina Tănăsescu erhielt am Sonntag die Mehrheit der Stimmen der Richter für ein dreijähriges Mandat, teilte das Gericht mit. Tănăsescu war 2019 von Präsident Klaus Johannis als Verfassungsrichterin ernannt worden. Zuvor war sie Beraterin des Staatschefs.
Gleichzeitig haben drei neue Richter ihr Amt am Gericht angetreten. In einer Zeremonie im Präsidentenpalast Cotroceni legten Mihai Busuioc, Csaba Asztalos und Dacian Cosmin Dragoș ihren Eid ab. Dabei waren auch Staatspräsident Nicușor Dan sowie die Präsidenten der beiden Parlamentskammern anwesend.
Busuioc, ehemaliger Präsident des Rechnungshofs und von der PSD aufgestellt, wurde vom Senat ins Amt gewählt. Er kommt für Marian Enache, der bislang Präsident des Gerichts war. Asztalos, vorgeschlagen vom UDMR, war lange Zeit Vorsitzender des Nationalen Rats für die Bekämpfung von Diskriminierung. Er wurde von der Abgeordnetenkammer ins Verfassungsgericht gewählt und tritt die Nachfolge von Attila Varga an. Zuletzt ernannte der Staatschef Dragoș, Professor für Verwaltungswissenschaften an der Universität Babeș-Bolyai in Klausenburg. Er ersetzt Livia Stanciu. Bei Busuioc und Dragoș meldeten Experten Bedenken in Verbindung mit der Erfüllung der rechtlichen Voraussetzungen für eine Mitgliedschaft im Verfassungsgericht an.