Bukarest (ADZ) - Das Nationale Statistkamt (INS) hat am Montag Daten zur Armut in Rumänien für das Jahr 2024 vorgelegt. Demnach waren im vergangenen Jahr mit 27,9 Prozent bzw. 5,3 Millionen Personen über ein Viertel der rumänischen Bevölkerung von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Gegenüber 2023 wurde ein Rückgang um 4,1 Prozentpunkte bzw. 739.000 Personen festgestellt. Des Weiteren geht hervor, dass die Rate am höchsten unter Minderjährigen (33,8%) sowie jungen Erwachsenen bis 24 Jahre (31,3%) ist, außerdem sind Personen in Haushalten mit Kindern oder jungen Erwachsenen häufiger betroffen als andere (30,4% gegenüber 24,5%).
Personen, die von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen sind, fallen dem INS-Bericht nach in wenigstens eine von drei Kategorien: Sie sind von relativer (Einkommens-)Armut betroffen (3,595 Millionen Personen bzw. ein Rate von 19 Prozent), müssen ernsthafte materielle und soziale Entbehrungen – ein Indikator der nicht strikt die Einkommen, sondern die Zugänglichkeit bestimmter Güter, Leistungen oder sozialer Aktivitäten berücksichtigt – hinnehmen (3,266 Mio. Personen bzw. 17,2 Prozent) oder leben in einem Haushalt mit sehr geringer Arbeitsauslastung (615.000 Personen bzw. 4,3 Prozent). Es kommen dabei viele Überschneidungen vor.
Das Statistikamt weist auch darauf hin, dass die Einkommensarmut ohne soziale Transferleistungen mehr als doppelt so hoch wäre. Vor Transferleistungen wie z. B. Kinder-, Arbeitslosengeld oder Renten wird eine Armutsrate von 41,4 Prozent registriert, die auf 19 Prozent durch sozialstaatliche Umverteilungsmaßnahmen reduziert wird. Die höchste Armut vor Transfers gäbe es bei Personen über 65 Jahren (84,8% davor bzw. 16,4% danach), gefolgt von 55- bis 64-Jährigen (43,6% – 16,9% nach Transferleistungen), Minderjährigen (36,6% – 26,2%), 18- bis 24-Jährigen (32,5% – 22,2%) und 25-bis 54-Jährigen (24,7% – 16,8%).