Bukarest (ADZ) - Wenige Tage von dem entscheidenden Termin am 8. Dezember tobt der Wahlkampf in seiner heißen Phase. Zumindest bis dato steht keine Debatte zwischen den beiden Präsidentschaftskandidaten an, doch der prorussische Extremist Călin Georgescu und die Chefin der reformistischen USR, Elena Lasconi, werben in Interviews für ihre Ideen. Georgescu relativiert dabei mehrere seiner umstrittenen Stellungnahmen. In einem Podcast der Zeitung Gândul versuchte er, die ihm nachgesagte Befürwortung der rechtsextremen Legionärsbewegung zu widerlegen. Er habe keine extremistische Bewegung verteidigt und werde dies auch nie tun, sagte er. In einer Äußerung von 2020 hatte er noch sinngemäß erklärt, dass die Legionärsbewegung die stärkste Ausprägung der Gesundheit und des Volkswillens gewesen sei. Laut Historikern ging auf das Konto der Bewegung in den 1930er und Anfang der 1940er Jahre eine Vielzahl politischer und antisemitischer Morde. Eine unscharfe Antwort gab Georgescu auch auf eine Frage zum US-Raketenschild in Deveselu: Die Zukunft der Anlage müsse „neu bewertet“ werden. Er wolle Rumänien zwar nicht aus EU oder NATO bringen, werde aber in Verhandlungen mit Staaten und internationalen Institutionen nur das rumänische Interesse verfolgen, sagte Georgescu.
Elena Lasconi eröffnete bei Antena 3 CNN, dass sie nach dem ersten Wahlgang in der Gesellschaft „Angst“ festgestellt habe, nachdem Călin Georgescu es in die Stichwahl geschafft habe. Ihr zufolge sei dies der schwierigste Moment nach 1989. Das Land scheine „Russland auf einem Serviertablett übergeben zu werden“. Man müsse jedoch in kritischen Zeiten nicht in die Knie gehen, sondern die Ruhe bewahren und weise Entscheidungen treffen. Man dürfe nicht nachgeben. „Wir gehen in Richtung NATO und EU“, sagte Elena Lasconi.