1769 wurde Matthäus Joseph Heimerl, aus dem Preußisch-Schlesien stammend, zum ersten Buchdrucker, dem es in der neuen k.u.k.-Krondomäne Banat gelang, eine eigene Werkstatt zu eröffnen. Er wurde nämlich, was keinem gelungen war, „Privilegierter Administrationsdrucker“, und eröffnete eine Buchdruckerei in einem Kameralgebäude der Temeswarer Vorstadt Fabrik, „im alten Seidenhaus“(davon bis heute geblieben die Mătăsarilor-Straße, dt. Straße der Seidenraupenzüchter). Höchstwahrscheinlich wurde er von dem damaligen Administrationspräsidenten Graf von Clary entscheidend gefördert. Und 1771 brachte Heimerl hier die erste Zeitung des Banats „Temeswarer Nachrichten“ heraus. Das Wochenblatt - Erstausgabe war an einem Donnerstag, dem 18. April 1771- soll einen halben Groschen gekostet haben. Laut dem ungarischen Historiker Pesti Frigyes,auf den sich der Temeswarer Autor Franz Liebhard bezieht, sollte sich der Inhalt des Blattes mehr auf allerhand Ankündigungen der Administration bezogen haben. Der Banat-Kenner Franz Liebhard charakterisiert die „Temeswarer Nachrichten“ in einer Studie als „wirtschaftlichen, administrativen und kulturellen Zeitspiegel“.
(Gekürzt und angepasst, aus F. Liebhard „Banater Mosaik“, Kriterion Verlag Bukarest 1976)
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