Dieses Jahr absolvierten 53 Schüler ihre Berufsausbildung nach dem deutschen Modell am Technologischen Lyzeum „Aurel Vlaicu“. Dabei wurden nicht nur Diplome an alle vergeben, sondern auch Preise an die Besten verliehen. Unter den Preisträgern waren je drei Schüler aus jeder Fachrichtung, ein Spezialpreis ging an einen Schüler, der sein Praktikum mit der Note 10 abgeschlossen hat.
„Dies ist die zweite Generation, in der drei Klassen mit vier Berufsrichtungen ausgebildet wurden. In den ersten zwei Jahren wird neben dem Praktikum im Betrieb das Allgemeinwissen gefestigt, im zweiten und dritten Studienjahr ist ein Praktikum von neun, beziehungsweise zehn Wochen vorgesehen,“ wie DRW-Vorstandsmitglied Lolita Mallinger erklärte.
„Die duale Ausbildung nach dem Deutschen System ist der Garant für Erfolg und entscheidend für die Zukunft eines Landes. Sie sorgt für Fachkräfte, die, überall, weltweit, gesucht werden. Dabei werden sie gut bezahlt und haben einen gesicherten Arbeitsplatz. Rumänien muss dafür mehr tun, weil sich die Automotive-Produktion in eine qualitativ hohe Produktion verlagern wird, und dafür braucht man Fachkräfte, die eine gute Ausbildung haben und wissen was sie tun. In den nächsten fünf bis zehn Jahren, braucht Rumänien mindestens eine halbe Million neue Fachkräfte und das können wir nur gemeinsam tun, indem wir die Jugendliche ausbilden. Dieses System hat auch Deutschland dorthin gebracht wo wir heute sind. Wir sind nur durch Fachkräfte weitergekommen. Aufgrund dessen ist ‚Made in Germany‘ überall beliebt. Durch gute und qualitativ hohe Arbeit. Das heißt, wir können nicht mehr durch Quantität die Qualität ersetzen. Infolgedessen, wenn wir die Qualität haben, dann können wir auch bessere Löhne bezahlen. Damit haben wir wesentlich mehr davon, wie wenn wir viele Leute einstellen und eine schlechte Qualität haben. Deshalb braucht die ganze rumänische Industrie Fachkräfte. Wir haben viel zu wenige Fachkräfte hier und es liegt daran, dass Rumänien ‚low cost‘ produziert. Eine CNC-Maschine oder ein hochmodernes Schweißgerät kann nicht einer bedienen, der keine Ausbildung hat, oder nicht mit dem Gerät vertraut ist.
Ein Beispiel dafür wären die Autos, die exportiert werden. Jedes Auto braucht seine eigene Werkstatt vom Hersteller. Man kann nicht zu jedem Mechaniker ein neues Auto jeder Art bringen, sondern man braucht qualifizierte Werkstätte und ausgebildete Leute.
Nicht nur im Industriebereich, sondern auch im Servicebereich sind Fachkräfte gebraucht. Ob es Kellner oder Koch sei – in jedem einzelnen Bereich brauchen wir qualifizierte Leute.
Leider denkt die rumänische Bevölkerung, dass eine Berufsausbildung eine minderwertige Bildung ist. Das Problem ist, dass Eltern in Rumänien wollen, dass ihre Kinder studieren. Die Firmen verlangen ihrerseits für diverse Stellen einen Hochschulabschluss, anstatt fachliches Können durch eine duale Ausbildung.
Die deutsche Ausbildung nach dem dualen System ist Schule und Ausbildung gleichzeitig. Innerhalb der drei Jahre setzt der Schüler das, was er in der Schule gelernt hat, in die Praxis um. Zusammen mit der Schule und dem Betrieb, erlernt dieser Schüler einen Beruf. Das, was man heute in der Schule lernt, setzt man morgen im Betrieb in der Praxis um. Außerdem bekommt der Schüler auch Geld, zwar nicht so viel wie ein Angestellter nach der Ausbildung, aber dadurch lernt er als Jugendlicher den Wert des Geldes kennen und den verantwortungsvollen Umgang damit, weil es ihm bewusst ist, dass er dafür gearbeitet hat, im Gegensatz zu einem, der es von seinen Eltern bekommen hat“, so Waldemar Steimer, der Vorsitzende des DRW.
Partner dieser dualen Ausbildung sind Astra Rail Industries S.A (jetzt Greenbrier AstraRail)., Takata România (jetzt Joyson România), Sysmec România, Oechsler România, Robac Industries Lipova, deren Vertreter bei der Diplomverleihung anwesend waren.