Zentrale Bedeutung in den überlieferten Faschingsbräuchen hat auch in den Ortschaften des Banats immer das ausgelassene Geschehen; erst durch die Handlung wird tradierte Sinngebung sichtbar. Manches heute nicht mehr in seiner ursprünglichen Bedeutung wahrnehmbare Element bedarf allerdings der Erläuterung. Doch darauf legen die meisten Feiernden verständlicherweise kaum Wert; für sie zählt in erster Linie: an dem, was geschieht, agierend dabei zu sein.
Dieser Antrieb ist es denn auch, der jedes Brauchgeschehen über die Zeiten hin trägt und am Leben hält; er führt ihm neue Elemente zu, begründet Wandlungsprozesse im Ablauf der Handlung, in der Verwendung einzelner Requisiten und Zeichen oder legt anderes ab. Nicht selten erfuhr auf diese Weise auch mancher Faschingsbrauch im Banat eine neue spielerisch-szenische Ausprägung und gelegentlich auch eine neue Sinngebung.
Häufigste Formen der Erneuerung sind dabei die Verwendung bislang nicht üblicher Gestalten und Masken oder auch größerer Gruppen, die sich in den Rahmen des Gesamtgeschehens einordnen. Sie drängen sich nicht in den Vordergrund, doch sie sind bald auch keine Randerscheinung mehr, sondern werden als integrierter Bestandteil des jeweiligen Brauchs verstanden.
Zu diesen zählt in mehreren Ortschaften, jeweils in abweichender Aufmachung, die Gestalt „Mann und Weib in einem“. Wie man sie Jahr für Jahr in immer neuer Verkleidung beim Faschingsumzug in Neukaransebesch sehen konnte.
Die Teufelsmaske trägt einen rot-schwarzen Frack, spitze Ohren, einen Dreizack in der Hand und – ganz auffällig – einen langen Schwanz; die Puppe vor ihm ist in der Frauentracht der Gegend gekleidet. Die Fahrt durch die Ortschaft geschieht als Anhänger auf einem Rad gezogen von einem Pferdegespann.