Reschitza/Neumoldowa – Die Geschichte dieser neuen Donaufähre zieht sich bereits seit drei Jahren hin. Die meisten Probleme hatte die rumänische Seite aufgrund einer verwinkelten und unklaren Gesetzgebung. Sie bewirkte den Aufbau schwer abbaubarer Hürden, zahllose Aufschübe – bis dahin, dass die serbische Seite im Frühjahr 2019 erklärte, das Projekt lieber sein lassen zu wollen, wenn die rumänische Seite nicht im Stande sei, die Hürden zu beseitigen. Nun trafen sich Montag in Reschitza die Vertretungen des Kreisrats Karasch-Severin mit den Repräsentanten der Rathäuser von Neumoldowa und des serbischen Golubac, der einander gegenüber liegenden Häfen, zwischen denen die Fähre die Donau überqueren soll. Und sie unterzeichneten das angeblich letzte nötige Papier, um die Fähre in Betrieb zu nehmen. Das rumänisch-serbische Projekt nennt sich „Donauüberquerung mit der Fähre zwischen Neumoldowa und Golubac“ und wird für bedeutsam gehalten für die Tourismusentwicklung im Raum des Eingangs zum Donauengpass, mit Einschluss der umweltgeschützten Donauinsel Ostrov, u.a. ein Wildpferde- und Uferschwalbenreservat. Sehr impliziert zeigte sich der umtriebigeBürgermeister von Neumoldowa, Adrian Torma (Ex-PNL, heute PSD), dem es gelungen war, die aufgabereiten Serben (ADZ berichtete) im vergangenen Frühjahr umzustimmen. Torma, in der Wortwahl meist nicht gerade zimperlich, sprach zu einer Zeit sogar von „offensichtlicher Sabotage“ des Projekts „durch die Regierung und die Ministeriums-Verantwortlichen“. Im August, als die damalige Regierungschefin Vasilica Dăncilă bereits Wahlkampfreisen machte und der Neumoldowaer Bürgermeister frisches PSD-Mitglied geworden war (nach seinem Rausschmiss aus der PNL), gab es plötzlich einen Regierungsbeschluss, der das Projekt loseiste und Torma zum lokalen Helden machte. Zum Retter des Fährbetriebs auf der Donau.Der Regierungsbeschluss bezog sich auf die Eröffnung des Grenzübergangs nach Serbien im Hafen Neumoldowa. Mit allen dazugehörigen Bauten, für Grenzer, Zoll usw. Schließlich ist es ein Grenzübergang zwischen einem EU-Land und einem EU-Beitrittskandidaten. Mittels Fähre kann die Donau hier von Fußgängern und Pkw-Fahrern mit Handgepäck überquert werden. Bis zur Unterzeichnung des letzten Papiers, dieser Tage in Reschitza, mussten noch drei Monate vergehen. Durch das Papier bekam der Bürgermeister von Golubac, Nebojsa Mijovic, vom Kreisratschef Silviu Hurduzeu die Papiere ausgehändigt, durch welche Rumänien durch den Kreisrat Karasch-Severin der serbischen Seite einen Ponton („Baziaș II“ – am rumänischen Ufer ist der Ponton „Baziaș III“ verankert) zum Anlanden und Einschiffen schenkt, mit dem die Fähre Baziaș IV bedient wird. Dies aufgrund eines KommodatVertrags, der als Anhang des Vertrags über die Inbetriebnahme fungiert. Die Fähre an sich ist mittels eines grenzüberschreitenden EU-Projekts (IPA grenzüberschreitend Rumänien-Serbien) finanziert und auf einer serbischen Werft gebaut worden. Zur Inbetriebnahme der Fähre hat der Kreisrat Karasch-Severin die Firma SC EolianaCaraș SRL gegründet, die zur Inbetriebnahme autorisierte Matrosen anstellen muss. Insgesamt hat das Projekt der Fähre zwischen dem Süd- und dem Nordufer der Donau rund zwei Millionen Euro gekostet. Dazu Kreisratschef Silviu Hurduzeu: „Durch die jüngste Additionalakte haben wir das Problem des Pontons am serbischen Donauufer gelöst. Das Rathaus Golubac übernimmt die Baziaș II zur kostenlosen Nutzung. Nun liegt es an Dualer Berufsschulunterricht setzt sich durch Zahl der Schüler von 95 auf 177 gestiegen/ Für das kommende Schuljahr gibt es noch mehr Interesse/ Von Werner Kremm der Betreiberfirma, die Fähre auch zum regelmäßigen Betrieb einzusetzen. Alle Ausstattungen und Installationen sind montiert, nur noch ganz wenige Details sind abzustimmen.“ Hurduzeu spricht in seiner Eigenschaft als Leiter des Projektleaders, des Kreisrats Karasch-Severin. Dieser hat auch die Unterlagen des Projekts ausgearbeitet, aber bereits in dieser Phase ist er über viele Ungereimtheiten in der Gesetzgebung gestoßen, die immer wieder Rückschläge bewirkt haben. Obwohl in den Verantwortungsbereich des Kreisrats auch die Erlangung aller Genehmigungen für die (Wieder)Gründung eines Grenzübergangs fiel (den hat es bis zu den Sezessionskriegen der endneunziger Jahre in Jugoslawien gegeben, als er nach wiederholten Schmuggelskandalen - Treibstoff während des Treibstoffembargos gegen Jugoslawien, Zigaretten usw., ADZ berichtete – geschlossen wurde), kommt es erst aufgrund des Regierungsbeschlusses 646/27.8. 2019 dazu, dass dieser effektiv eröffnet wird.