Die duale Berufsausbildung erlebt auch im Kreis Arad einen Aufwind. Dies, nachdem vor zwei Jahren der Deutsch-Rumänische Wirtschaftsverein Arad (DRW) die Initiative zur Gründung dieser Ausbildungsklassen ergriffen hat. So kommt es, dass im Schuljahr 2017/2018 insgesamt sechs Klassen an den Start gehen sollen, verrät Schatzmeisterin Lolita Mallinger. Einzige Bedingung: „Wir müssen für diese Klassen in den Schulen werben, um Interessenten zu finden“, sagt sie. Nicht nur in den Schulen, sondern auch bei verschiedenen Bildungsmessen in Arad wird die Initiative bekannt gemacht.
„In diesem Schuljahr wurden drei neunte Klassen, die Schülerinnen und Schüler in vier Berufen ausbilden, aufgestellt“, sagt Lolita Mallinger, die seitens des DRW für die duale Berufsausbildung in den Arader Schulen wirbt. Die vier Berufe, die die Schüler nach Abschluss der Ausbildung haben werden, sind Schweißer, CNC-Spezialisten, Instandhaltungs- und Elektromechaniker. Am Technischen „Aurel Vlaicu“-Kolleg in Arad sind außerdem zwei zehnte Klassen, die Schweißer und CNC-Maschinenbetreiber ausbilden, angesiedelt. Die Ausbildung dauert insgesamt drei Jahre. Seitens des Arader Deutsch-Rumänischen Wirtschaftsvereins unterstützen zwölf Betriebe diese Art der Berufsausbildung. „Die meisten sind deutsche und rumänische Firmen, doch auch ein amerikanisches Unternehmen wollte sich einbringen und wir haben natürlich zugesagt“, sagt Lolita Mallinger. Die Unternehmen finanzieren die Ausbildung der Schüler, sie stellen ihnen aber auch Praktikumsplätze zur Verfügung. Im Sommer haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, in den Unternehmen zu arbeiten.
Für die Schüler, die diese Berufsklassen wählen, gibt es mehrere Vorteile. Zum Einen ist es die europaweit anerkannte Qualifizierung, die sie nach drei erfolgreich abgeschlossenen Schuljahren erhalten, andererseits sind es auch die festen Arbeitsplätze, die ihnen die Firmen nach dem Schulabschluss anbieten. Darüber hinaus erhalten die Schülerinnen und Schüler Monatsstipendien: Im ersten Jahr sind es 200 Lei vom rumänischen Staat und weitere 200 Lei von dem Unternehmen, das die jeweilige Klasse fördert, im zweiten Ausbildungsjahr erhalten die Schüler – neben den Geldern vom Staat - 250 Lei vom Unternehmen, und im dritten Jahr steigern die Firmen das Monatsstipendium für die Schüler auf 300 Lei.