Divers und unterhaltsam, mit etwas Nostalgie und viel Perspektive liefen die deutschen Kulturtage im Kreis Sathmar ab. Gäste aus Reschitza und Oberwischau gesellten sich zu den Kulturgruppen aus der Kreishauptstadt und aus der Region. Der Kulturtreff in Sathmar war die Heimstätte der Veranstaltungsreihe, die viele Programmpunkte für Kinder und Jugendliche aufbot – Schule und Bildung hatten dabei ihren festen Platz.
Siegfried Thiel
Poesie mit Christel Ungar
Im Rahmen der Sathmarer Kulturtage gab es einen Literaturnachmittag, bei dem Christel Ungar, eine rumäniendeutsche Dichterin, einige ihrer Gedichte vortrug und über ihre Arbeit erzählte. Im Anschluss an die Veranstaltung konnten die Besucher ihren neuesten Band, „Rot – Roșu“, erhalten und von der Autorin signieren lassen.
Schon im Alter von 15 Jahren fing Christel Ungar an Gedichte zu schreiben. So wie jedes Kind, hat Christel Ungar in der Schule ab und zu die Aufgabe bekommen etwas zu schreiben. Schnell wurde ihr klar, dass ihr das Schreiben Spaß machte. Sie fing an, freiwillig über Sachen zu schreiben, für die sie sich selbst entschied. Sie entschied sich dazu Gedichte über den Herbst und das Meer zu schreiben. Mittlerweile handeln Ihre Gedichte nicht mehr vom Herbst, sondern zum Großteil von der Liebe. Christel Ungar hat bereits im deutschsprachigen Ausland an Literaturtagungen teilgenommen und vor interessiertem Publikum gelesen.
Die deutsche Fernsehsendung verbindet die deutsche Minderheit in Rumänien. Durch die deutsche Sendung haben die Leute die Möglichkeit zu erfahren, was es für Bräuche in anderen Städten gibt.
Lange Zeit war Christel Ungar Chefredakteurin bei der deutschen Sendung des rumänischen Fernsehens. Zurzeit ist sie Redakteurin und vertritt den rumänischen Präsidenten, Klaus Johannis, im Aufsichtsrat des rumänischen Fernsehens. “Es gibt keinen typischen Arbeitstag für jemanden, der beim Fernsehen arbeitet. Jeder Tag ist anders. Das ist das schöne, das die Fernseharbeit mit sich bringt. Es gibt Tage, an denen man Themen sucht, indem man einen Großteil des Tages mit Telefonieren verbringt. An anderen Tagen filmt man und bearbeitet anschließend am nächsten Tag, was man am Tag zuvor gefilmt hat.“
In ihrer ersten Reportage für das Fernsehen liegt fast 30 Jahre zurück. Damals befragte sie Jugendliche der deutschen Schule in Bukarest, wie diese die Revolution von 1989 erlebt haben.
David Hackl