Eine Bühne, auf der Völkerverständigung, ethnische Zusammengehörigkeit, Nostalgie und Integration zu Debatte und Geltung kamen, war am vergangenen Wochenende die Stadt Ulm, wo nun schon zum 22. Mal die Banater Schwaben ihren Heimattag abhielten. Die Veranstaltung stand unter dem Motto: „Als Banater Schwaben wirken. Begegnung – Geschichte – Kultur“. Brauchtumspflege, Bewahrung angestammter Traditionen, ehrfürchtiges Gedenken und Unterhaltung fanden an den verschiedenen Stätten ihren Platz beim weltweit größten Begegnungsfest der Banater Schwaben, die durch Flucht, Vertreibung und Schikanen heute in vielen Ländern der Erde ein neues Zuhause gefunden haben. Das Geheimnis für diese immer wiederkehrende Begegnung über Grenzen und Generationen hinweg alle zwei Jahre in Ulm – und in den Jahren dazwischen in Temeswar – ist die Verbundenheit durch ihre gemeinsamen Wurzeln, ihre Erinnerungen und ihre Sprache. Ihre Geschichte lebt auch weiter in der Literatur von einst und heute, in ihren Kunstwerken, aber auch in ihrem vorbildlichen Dasein in all den Facetten, das sie in fast 300 Jahren bewegte und vor immer wiederkehrende Neuanfänge stellte, Neuanfänge, denen die Geschichte den Stempel aufgedrückt hat.
Das Einst und Jetzt begleitete die Banater Schwaben auf der gesamten Palette der Veranstaltungen, ob beim Volkstanz in der Ulmer Fußgängerzone, am Auswandererdenkmal in ehrfürchtiger Runde, beim Empfang im Rathaus, bei der Hauptkundgebung mit heiliger Messe in der Donauhalle, oder bei den Gesprächen der vielen Menschen, die sich traditionsgemäß auf Ortschaften zusammengefunden hatten.
Der Einladung der Landsmannschaft der Banater Schwaben waren Politiker gefolgt, Präsidialberater, Diplomaten, die Spitzen von DFDR (Paul Jürgen Porr) und DFDB (Johann Fernbach), Geistliche, viele Kulturgruppen aus Deutschland, Rumänien und Brasilien. Für ihre Verdienste im Namen der Banater Schwaben wurden mehrere Personen mit diversen hohen Auszeichnungen bedacht: Peter-Dietmar Leber, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Banater Schwaben, der Ehrenbundesvorsitzende Bernhard Krastl, der gerade in Ruhestand tretende Ministerialdirigent Herbert Hellstern, die Forumsvorsitzenden aus dem Banat, Edith Singer (Temeswar) und Dietlinde Huhn (Großsanktnikolaus), sowie der langjährige Hatzfelder HOG-Vorsitzende Josef Koch.
(Die Banater Zeitung kommt in den folgenden Ausgaben in Wort und Bild auf dieses Ereignis zurück.)