Schüler von sieben Schulen aus den Kreisen Temesch und Karasch-Severin haben sich an der dritten Auflage des Projektes „Begegnung der Generationen in der mündlich überlieferten Geschichte“ beteiligt. Herz und Seele des Projektes ist die Geschichtslehrerin Simona Hochmuth. Das Projekt wird von der Hanns-Seidel Stiftung finanziert und in Partnerschaft mit dem Kulturverein „Agora Unit“ und dem Demokratischen Forum der Deutschen im Banat organisiert.
Das Ergebnis der diesjährigen Auflage lässt sich im dritten Band „Întâlnirea genera]iilor în istoria orală“ lesen, der im Verlag Triade erschienen ist und am Sonntag in Maria Radna im Rahmen eines wissenschaftlichen Seminars vorgestellt wurde. Einen Tag davor wurde das Projekt im Stadtzentrum von Temeswar mit einem Happening gefeiert: Die Schüler verteilten Bücher in einem Café und ließen anschließend mit Helium gefüllte Ballons, die die Aufschrift „Agora Unit“ und „Google: Oral History“ trugen, über die Stadt schweben. „Das machen wir, um die Idee der mündlich überlieferten Geschichte zu verbreiten“, erklärte Simona Hochmuth.
Die Schulen, die sich an dem Projekt beteiligt haben, sind das Waldorf-Lyzeum, das Kunstlyzeum und das Technische Kolleg „Emanoil-Ungureanu“ aus Temeswar, die Allgemeinschule Jahrmarkt sowie das Diaconovici-Tietz-Lyzeum und das Nationalkolleg „Mircea Eliade“ aus Reschitza und das Technologische Lyzeum „Sfântul Dimitrie“ aus Teregova. „Teregova ist auch bekannt für den antikommunistischen Kampf“ erklärte Simona Hochmuth und wies auf einen der Schwerpunkte des Bandes hin, das erschienen ist: Andere Schwerpunkte waren „die Lebensgeschichte oder die Deportation in den Baragan“. Und: „Da die mündlich überlieferte Geschichte zur Interdisziplinarität neigt, sind unter den Koordinatoren an den einzelnen Schulen „nicht nur Geschichtslehrer dabei gewesen, sondern auch Kunst- und Rumänischlehrer“.
Von der deutschen Abteilung des Diaconovici-Tietz-Lyzeums waren vier Schüler beteiligt: Timeea Tomescu und Alexia Radler haben Dolores Weisz interviewt. „Sie hat viel über das Leben als Professorin und die deutsche Abteilung erzählt“, so Timeea. Sebastian Călina hat zusammen mit Paul Turcuman Otelia-Victoria Chichere interviewt: „Ich liebe Geschichte und deshalb habe ich an dem Projekt teilgenommen. Ich habe meine Großmutter interviewt, sie war im Baragan, ich wusste nicht, dass das Leben dort so schwer gewesen ist. Das Interview hat mich sehr traurig gestimmt“, erklärt Sebastian.