Die Konjunkturdaten der deutschen Unternehmen in Rumänien sind schlecht. Dies geht aus einer neuesten Umfrage und Auswertung der Umfrageergebnisse hervor, die die Deutsch-Rumänische Industrie- und Handelskammer vor Kurzem veröffentlichte. Mehr als ein Drittel aller Unternehmen fühlen sich durch fehlende Fachkräfte in ihrer Tätigkeit beeinträchtigt und genauso viele sehen die Modernisierung der Verwaltungsstrukturen als unzureichend. Drei von vier Unternehmen sind mit den Maßnahmen zur Korruptionsbekämpfung unzufrieden und ein ähnlicher Prozentsatz an Managern bemängelt die Verkehrsinfrastruktur, wobei sie Rumänien auf dem letzten Platz in der Region sehen. Die Vertreter der deutschen Unternehmen vermuten auch einen Rückgang der Investitionen im öffentlichen Sektor, in Bereichen wie Infrastruktur, Bildung und Gesundheit. Grund dafür seien vor allem die Lohnerhöhungen im öffentlichen Sektor und der Anstieg der Renten, sagte der Geschäftsführer der AHK, Sebastian Metz.
Die politische Vorhersehbarkeit in der Wirtschaftspolitik habe sich zusehends verschlechtert – behaupten fast neun von zehn der Befragten. Bemängelt wurden auch fehlende Korruptionsbekämpfung, sowie fehlende politische und soziale Stabilität. Diese Zahlen schmälern auch das Vertrauen der Unternehmen in ihre Tätigkeiten in der Zukunft. So will nur noch jedes dritte Unternehmen Personal einstellen (2018 waren es noch mehr als die Hälfte); jedes fünfte Unternehmen rechnet sogar mit Personalentlassungen. Jedes vierte Unternehmen überlegt vor diesem Hintergrund, auch seine Investitionen zurückzufahren. Viele Unternehmen rechnen auch mit einer Schrumpfung ihrer Exporte. Positive Werte gibt es im Bereich der Personalkosten. Der Produktivität der Angestellten und der Flexibilität der Arbeitsgesetzgebung. Die Tatsache, dass Rumänien zur EU gehört, ist für neun von zehn Befragten ganz besonders wichtig. Der Brexit wird nicht als gravierend für das Business der deutschen Firmen in Rumänien angesehen, heißt es.