ProKaTim: Studentenaustauschprojekt im Bereich Signalprozessoren

Karlsruhe und Temeswar arbeiten verstärkt auf Universitätsebene zusammen

Der aus Rumänien stammende Prof. Dr.-Ing. Franz Quint hat ein Studentenaustauschprojekt zwischen den Partnerstädten Karlsruhe und Temeswar auf die Beine gestellt. Foto: Privat

Digitale Signalprozessoren liegen zahlreicher innovativer Anwendungen zur digitalen Signalverarbeitung zu Grunde. Der Trend wird sich in Zukunft weiter verstärken, weshalb das Thema an Hochschulen weltweit mit zunehmendem Interesse behandelt wird. Dieser Teilbereich der Elektronik befindet sich nun auch im Mittelpunkt eines Austauschprojekts zwischen der Hochschule Karlsruhe Technik und Wirtschaft (HsKA) und der Technischen Universität Politehnica in Temeswar/Timişoara. ProKaTim ist ein Projekt im Rahmen des „Baden-Württemberg-STIPENDIUMs für Studierende – BWS plus“, eines Programms der Baden-Württemberg Stiftung. Für das über drei Jahre laufende Projekt stellte die Baden-Württemberg Stiftung einen sechsstelligen Betrag zur Verfügung.

Vergangene Woche waren 20 Studierende der Hochschule Karlsruhe in der Stadt an der Bega zu Gast. Zusammen mit 20 Studentinnen und Studenten der TU Politehnica wurden sie auf dem Fachgebiet der Signalprozessoren unterrichtet. „Es gab auch eine Stadtführung und ein Treffen im Rathaus. Zu den Zielen des Projekts gehört, junge Menschen aus den beiden Partnerstädten Karlsruhe und Temeswar näher zu bringen“, sagt Dr.-Ing. Franz Quint, Professor für Nachrichtentechnik und Initiator von ProKaTim. In Temeswar nahmen die Studierenden nicht nur an Vorlesungen teil, sondern es wurden auch Projekte verteilt und Arbeitsgruppen gebildet. Bis Februar haben die gemischten Arbeitsgruppen Zeit, gemeinsam an dem praktischen Teil zu arbeiten.

Nach dem einwöchigen Kennenlernen soll der Austausch via Internet laufen. Die Projektsprache ist Englisch.

„Im Februar werden die rumänischen Studenten für eine Woche nach Karlsruhe eingeladen. Dann werden die Ergebnisse der Projektarbeit vorgestellt“, stellt Franz Quint, der auch Vorsitzender des Vereins der Freunde der Lenauschule Temeswar e.V. ist, den weiteren Ablauf des Projekts vor. Dies soll sich dann in den kommenden Jahren wiederholen, so dass schließlich insgesamt etwa 120 Studierende beider Hochschulen an dem Austausch teilnehmen können und ein Plus an internationaler Erfahrung gewinnen.

Das ProKaTim ist nicht das erste gemeinsame Projekt der HsKA und der TU Politehnica. Zwischen den Hochschulen aus den Partnerstädten besteht nämlich seit 2008 eine Erasmus-Partnerschaft. Im Rahmen dieser Partnerschaft verbrachten 21 Bachelor- und Masterstudenten der HsKA je ein Semester an der Politehnica und 16 Bachelor- und Masterstudenten sowie Doktoranden durften ebenfalls einsemestrig an der HsKA studieren. Der Austausch fand gleichzeitig auch auf der Ebene der Unterrichtenden statt.

Außerdem wurden bisher zwei gemeinsame Doktorate durchgeführt. Wolfgang Proß von der Hochschule Karlsruhe soll im November seine Doktorarbeit vor einer Kommission der TU Politehnica in Temeswar verteidigen.