Und nun eine gekürzte Fassung des letzten Teils des Textes:
Wir haben nicht nur die Pflicht, unsere Arbeit zu verteidigen, sondern diese auch bekannt zu machen. Gleichzeitig sehen wir es auch als unsere Pflicht an, den Fußball vor all jenen zu schützen, die es vorziehen, die klar ersichtlichen Resultate zu ignorieren, allein aus dem Grund, da sie daran nicht teilhatten.
Es ist allgemein bekannt, dass die Resultate der Nationalmannschaft als Lokomotive für die Bewertung des Fußballs eines Landes gelten. Wir sind uns im Klaren, dass die missglückte WM-Kampagne als ein Scheitern betrachtet werden kann. Genauso müssen wir aber auch darauf hinweisen, dass sich Rumänien für die EM 2016 qualifiziert hatte, nachdem sie zuvor fast zehn Jahre bei keinem großen Turnier mehr dabei war. Wir sind überzeugt davon, dass wir mit unserem Wissen daran teilhatten.
Der heutige Fußball kann nicht mehr so einfach betrachtet werden, wie es zur Zeit der Fußballergenerationen um Ionel Augustin oder Dumitru Dumitriu war. Wenn nun jemand Spieler auf gehobenem Niveau wurde, sagt dies viel über sein Können als Kicker aus. Dies hat jedoch überhaupt nichts mit einem Amt als Scouter, Trainer, Manager, Koordinator einer Nationalmannschaft oder eines Methodisten zu tun. Wir können keinesfalls in der Zeit des romantischen Fußballs bleiben. Wir zollen der Vergangenheit den gebührenden Respekt, leben jedoch in der Gegenwart, um eine Zukunft zu haben. Warum sollte jemand fürchten, über den Fußball als Produkt zu sprechen, über Marketing, Kommunikation, Brand oder Strategie? Wenn wir in den 1970er und 1980er Jahren mit Neid in den Westen schauten, wo unsere damaligen Gegner bereits Sponsoren und Fan-Projekte hatten, sollten wir doch nun bestrebt sein, alles daranzusetzen, den riesigen Unterschied ein wenig zu verringern?
Manchmal kann man Spiele auch mit etwas Glück gewinnen. Der Fußball entwickelt sich jedoch weder durch Glück oder Wunder. Heute baut man auf kohärente Strategien, mit Blick auf finanzielle und logistische Ressourcen, mit all dem, was die Handhabung eines modernen Geschäftsmodells beinhaltet. All diese Aspekte, die sportliche Leistung untermauern, haben wir beim RFV entdeckt. Wir sind nicht mehr im Bereich der Vetternwirtschaft, wir sind an den Markt gegangen, wir haben Profis gesucht, die mit uns arbeiten, gerade um den Sport zu entwickeln, den wir lieben.
Auch uns war es zu Beginn nicht leicht zu verstehen, warum wir Sponsoren heranziehen mussten, was es mit der sozialen Verantwortung auf sich hat, oder mit Kampagnen im Breitensport (Graswurzel-grassroots-Kampagnen). Wir haben uns jedoch auch Rechenschaft gegeben, dass für den Hochleistungssport die Profiliga existiert. Wir sahen unsere Rolle auch darin, den Fußball in den unteren Ligen, im Kinder- und Jugendbereich, auf Niveau der Kreisverbände, im Frauen- und im Hallenfußball zu fördern.
Es gibt heute keinen Zulauf zum Fußball mehr, wie dies früher der Fall war. Heute müssen wir Fußball Spielende und -Liebende ausfindig machen, sie überzeugen, dass wir ein Produkt anzubieten haben. Dazu sind Marketing, Kommunikation und Strategien notwendig. Wir brauchen dazu Menschen von heute, und nicht solche, die Veränderungen nicht akzeptieren.
Wenn wir in solchen Widersprüchen eingefangen bleiben, werden wir selbst in einer Höhle voller Lügen und Illusionen gefangen bleiben. Der europäische Fußball stützt sich heute auf Profis aus den diversesten Bereichen und entwickelt Mechanismen, um sich vor Korruption und vor Menschen zu schützen, die sich illegal materielle Vorteile verschaffen (siehe die Fälle Platini und Blatter).
Durch unsere derzeitige Arbeit beeinflussen wir das Leben von hundertausenden von Kindern, die vom Fußball träumen. Wir sind verantwortungsvoll und können nicht die Verantwortungslosigkeit anderer akzeptieren, die uns verleumden und Lügen über uns verbreiten.
(In der kommenden Ausgabe vermerken wir einige Aspekte, die die Unterzeichner des Briefes zu ihren Erfolgen rechnen und zum Schluss des Schreibens publik machten.)
Übersetzung und redaktionelle Bearbeitung: Siegfried Thiel