st.Temeswar - „Angewandte Übersetzungstechniken“, könnte man die vergangene Woche abgehaltene Arbeitstagung an der Fakultät für Kommunikationswissenschaften der TU Politehnica nennen. Für diese allgemein mit dem Anglizismus „Workshop“ betitelte Begegnung der Studenten des Studiengangs „Übersetzen und Dolmetschen“, hatte die Univ.Lektorin Dr. Ana Maria Dascălu-Romițan zwei spracherprobte Personen an die Hochschule eingeladen: Deutschlands Konsulin in Temeswar, Regina Lochner, und die Konsulatsmitarbeiterin Corina Dan. Die Tagung, mit dem Titel „Übersetzung als Brücke zwischen Sprachen und Disziplinen“, wurde innerhalb der 9. Tage der Fakultät für Kommunikationswissenschaften veranstaltet. Bei der Eröffnung war der Dekan der Fakultät, Prof. Daniel Dejica-Carțiș, der DAAD-Lektor Rik Kießling, der Manager des Medienvereins FunkForum, Philip Klein, Vertreter der Medien, Partner der organisierenden Fakultät, dabei. Das Seminar war für die in deutscher Sprache lernenden Studenten des 2. Jahrgangs gedacht. „Wir sind heute hier, dank der Sprache, die uns verbindet“, so die Seminarorganisatorin Ana Maria Dascălu-Romițan.
Die Diskussionen und Vorträge reichten von den interdisziplinären Aspekten der Übersetzungswissenschaft bis hin zu den praktischen Herausforderungen im Berufsalltag, die auf die heutigen Studenten unweigerlich zukommen werden. Die Studenten des Studiengangs „Übersetzen und Dolmetschen“ erhielten Einblicke in die weitgehend unbekannten Berufsperspektiven im Bereich Übersetzen und Dolmetschen und erkannten die Schlüsselrolle von Fremdsprachen in unseren Tagen.
Konsulin Regina Lochner wartete mit mehrsprachigen Texten auf und zog so einen linguistischen Streifzug durch ihre diplomatischen Stationen, die sie immer wieder vor Herausforderungen in Sachen Sprachkenntnisse gestellt haben. Lochner erwähnte einige Aspekte zum Erlernen von Fremdsprachen und wies nicht zuletzt darauf hin, dass auch ein gutes Beherrschen einer Fremdsprache nicht mit den Fertigkeiten eines Muttersprachlers vergleichbar ist. „Das muss man akzeptieren“, sagte die Diplomatin. Als Beispiel erwähnte sie u.a. die Redewendungen. Das klang jedoch nicht entmutigend, sondern galt als realistische Einschätzung. Reisen und dadurch Kontakte zu Muttersprachlern anderer Länder sei auf jeden Fall ein Pluspunkt, um gängigen Wortschatz und Ausdrucksweise zu verbessern, ließ die Konsulin wissen. Auch andere Gegebenheiten wie Jugendsprache, Begriffe aus diversen Bereichen, die Wortwahl in verschiedenen Situationen, der Satzbau, all dies kann manchmal zu Schwierigkeiten in der Verständigung führen.
Die Konsulatsmitarbeiterin Corina Dan ging ihrerseits auf Übersetzungstechniken ein, die sie sich auf Lehrgängen bzw. selbst angeeignet hat. Lesen in der jeweiligen Sprache, ein genaues Verfolgen des Satzbaues der zu übersetzenden Person, Erlernen von fachspezifischen Vokabeln, waren nur einige der erwähnten Aspekte.
Erwähnt wurden beim Seminar auch die Stipendienprogramme des DAAD, als eine wichtige Möglichkeit Fremdsprachenkenntnisse zu erweitern. Dazu kommen Praktika bei der Banater Zeitung, ein Aspekt, der bereits seit einigen Jahren durch die gute Zusammenarbeit der Fakultät für Kommunikationswissenschaften mit der BZ wahrgenommen wurde.