In vier Wochen stehen Wahlen beim Deutschsprachigen Wirtschaftsclub Banat in Temeswar an. Obwohl sich noch bis zum 1. März Kandidaten einschreiben können, haben sich bisher zwei Konkurrenten für das Amt des Präsidenten gemeldet; neun weitere Mitglieder bewerben sich um einen der sechs Plätze als Vizepräsident. Bisher haben sich für das Amt des künftigen Präsidenten der amtierende Clubvorsitzende Peter Hochmuth sowie der Unternehmer Michael Bullert gemeldet, für die sechs Vorstandsmitglieder kandidieren Andreea Kremm, Ramona Lambing, Ioana Haţegan, Peter Bayard, Christian von Albrichsfeld, Werner Wolff, Waldemar Steimer, Daniel Marcu und Konsul Rolf Maruhn.
Beim Treffen der Clubmitglieder kamen auch weitere Themen von besonderer Aktualität zur Sprache. So hob Andreea Kremm das Rauchverbot in öffentlichen Räumen ab Mitte März hervor. Dieses Gesetz ist nämlich durch die Art, wie es konzipiert ist, recht kontrovers. Nicht nur, weil sich Raucher und Nichtraucher gegenüberstehen, sondern weil derzeit die Anwendungsnormen fehlen und das Thema reichlich interpretierbar ist. Unternehmer sehen die Situation sogar sehr komplex, laufen sie doch Gefahr, bei Missachtung mit hohen Geldstrafen rechnen zu müssen. Dabei scheint derzeitigen Informationen nach allein schon ein Hinweis aus dem Betrieb zu reichen, um den Inhaber zu bestrafen – der Angestellte und Raucher selbst wird nicht belangt. Nicht zuletzt besagt das Gesetz, dass bereits in Räumlichkeiten, die drei Wände haben und/ oder überdacht sind, Rauchverbot angesagt ist.
Christian von Albrichsfeld stellte das Konzept der Berufsschulen im dualen Ausbildungsmodus vor. Dabei wies er auf die Offenheit der Regele Ferdinand-Schule in Temeswar hin, die trotz sich anbahnendem Verlust an Lehrerstellen geneigt ist, dass derzeitige Lyzeum in eine Berufsschule umzuwandeln. „Wir werden in den kommenden Jahren die Schule komplett übernehmen“, sagte von Albrichsfeld. Die prognostizierten Zahlen bestätigen dies: Ab 2020 sollen an der Schule keine Lyzealklassen mehr funktionieren, dafür aber elf Klassen an der Berufsschule. Ab Herbst 2016 sind weitere Klassen für Elektriker, Elektromechaniker und Mechaniker vorgesehen und neu im Angebot ist der Beruf von Bedienern von CNC-Maschinen.
Vieles ist mittlerweile in rechten Bahnen. Der Vorteil der Firmen um das duale Ausbildungsprojekt ist – wie Albrichsfeld sagte – dass die Unternehmer und Werksleiter aus Deutschland, Österreich und der Schweiz aus ihren Heimatländern bereits wissen, wie duale Bildung erfolgt. Eine Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit dem Thema: Wie kann ich Lehrer weiterbilden? So sollen Fachlehrer aus den vier Schulen in Temeswar, Kronstadt, Hermannstadt und Mühlbach, die im Pilotprojekt eingeschlossen sind, in Deutschland weitergebildet werden. Großes Manko bleibt die Politik: Bei jedem Regierungswechsel haben die Projektinitiatoren andere Ansprechpartner.