Orawitza – Am vergangenen Wochenende haben die Volontäre des Umweltschutzvereins GEC Nera aus Orawitza ihr diesjähriges Monitoringprogramm der Naturschutzareale Donauengpass/Eisernes Tor/Djerdapp, Nera-Klamm, Karasch-Klamm, Bigăr-Karstquelle und -Wasserfall und mulinologisches Reservat Rud²ria-Klamm abgeschlossen. Sie nahmen diesmal – wie immer: nach Vorankündigung – den Zustand des Schutzes und der Sauberhaltung der Räume um die unter Naturschutz stehenden Parks des Bigăr-Wasserfalls und der Rud²ria-Klamm in Augenschein.
Am Monitoringsprogramm dieses Jahres haben sich Schüler und Lehrkräfte des „Clisura Dunării“-Lyzeums aus Neumoldowa/Moldova Nouă, des Aninaer „Matthias Hammer“-Lyzeums und des technischen Lyzeums „Mihai Novac“ aus Orawitza beteiligt. Teil des Monitoringprogramms war nicht nur die Beobachtungs des Zustands und der Wirkung/Einhaltung der Schutzmaßnahmen in den geschützten Arealen, sondern auch die Effizienz von ökotouristischen Maßnahmen und die Aufnahmebereitschaft dafür. Nicht zuletzt wurde die Aktion und Reaktion der Bevölkerung in den geschützten Räumen beobachtet und die Schlussfolgerungen den lokalen und zentralen Autoritäten mitgeteilt.
Die jugendlichen Volontäre teilen über ihre Sprecherin Doina Mărgineanu nach den Beobachtungsaktionen der vergangenen Monate enttäuscht mit: „Die Hauptschlussfolgerung bezüglich der Beziehung zwischen den Autoritätren und der Zivilgesellschaft im Rahmen des diesjährigen Programms ist, dass in diesem Jahr die Reaktion der Autoritäten auf relevante Fälle von Übertretung der Umweltschutzauflagen, auf die Aggressionen gegenüber der Umwelt, die wir dokumentieren konnten, stark zurückgegangen und sehr gedämpft ist. In unseren Augen ist dies ein zusätzlicher Berweis dafür, dass wirkliche Reaktion gegen Umweltfrevel und -sünder nur in Wahljahren verzeichnet werden.“
Die letzte Volotariataktion des Jahres 2013 beinhaltete neben dem Monitoring der Umwelt auch Hygienisierungsarbeiten im Gebiet der Karstquelle von Bigăr und der kleinen hölzernen Mühlen im Rudăria-Tal, aber auch Befragungen und Aufklärungen der Touristen, die hier angetroffen wurden. Die Volontäre haben festgestellt, dass in beiden Reservaten, Bigăr und Rudăria, spezifische Konservierungsaktivitäten vollständig vermisst werden. Besonders für das ethnografisch und geografisch-geologisch wertvolle Gebiet der Rudăria-Klamm mit seinem mulinologischen Reservat fehlt ein komplexes Konservierungsprogramm der Architektur und von traditionellen ländlichen Aktivitäten – grundsätzlich eigentlich die Aufgabe des Hermannstädter „Astra“-Museums im jungen Wald, das dem Rudăria-Tal seinen Status als mulinologisches Reservat verliehen hat.
Eine nächste Feststellung und Schlussfolgerung der jugendlichen Volontäre bezieht sich auf den „unorganisierten Tourismus sowie einige illegale Aktivitäten der Einheimischen, aufgrund derer Abfälle und Verpackungsmaterial weggeworfen werden, Herdstellen übrigbleiben und gelegentlich Bäume zum Feuermachen oder Zeltaufstellen gefällt werden.“
Aus den Gesprächen mit den Einheimischen habe man erfahren, geben die Volontäre des Weiteren zu Protokoll, liege das „Niveau der Ausübung des Ökotourismus weit unter dem Potenzial des natürlichen und von Menschen geschaffenen Umfelds, aber auch hinter den lokalen Traditionen zurück“. Der hier praktizierte Tourismus sei „nicht selten umweltaggressiv“ und er bringe den Ortsgemeinschaften „überhaupt keine relevanten Einkünfte“.
„GEC Nera findet, dass eine wirklich nachhaltige Entwicklung des Ökotourismus in diesen beiden Räumen nur möglich ist, wenn sie zu einer thematischen Trasse zusammengeschlossen und Teil eines Wanderwegs werden, der alle fünf geschützten Areale des südlichen Banater Berglands verbindet. „Möglichst auch die in Serbien benachbarten Gebiete der Werschetzer Berge/Vrsacke Planine und der Sanddünen von Deliblata/Deliblatska Pescara.“ Zu ihrer Bekanntmachung und Förderung wäre ein gemeinsames Branding nützlich. Für nachhaltig sinnvoll und zukunftsweisend, auch im Kontext einer ins Auge gefassten EU-Mitgliedschaft Serbiens und einer real wirkenden Strategie des Donauraums wäre ohne Zweifel auch der grenzüberschreitende Tourismus, wie er vom Donauradweg vorgemacht wird – unterstreichen die Orawitzaer Umweltschützer einmal mehr.