AUR-Chef Simion verschickte mehr als eine Million Briefe an Rentner

Dutzende Empfänger sowie Ilfover Wahlbüro erstatteten Anzeige

Bukarest (ADZ) – Das Wahlbüro Nr. 25 Ilfov hat am Wochenende bei der Generalstaatsanwalt Anzeige wegen mutmaßlicher Verstöße gegen die geltenden Datenschutzregelungen erstattet, nachdem zahlreiche verrentete Wähler aus besagtem Landeskreis sich wegen des Erhalts eines von AUR-Chef George Simion unterzeichneten Briefes beschwert hatten, in denen der rechtspopulistische Präsidentschaftsanwärter im Kontext der am Sonntag steigenden Präsidentenwahl um ihre Stimmen wirbt. In den beim Wahlbüro Ilfov eingegangenen Beschwerden verwiesen die Empfänger darauf, dass Simion auf ihre persönlichen Daten ohne ihre Vorab-Zustimmung zugegriffen hat. Das Ilfover Wahlbüro schaltete zudem auch die Ständige Wahlbehörde AEP ein, da Simions Briefe nicht, wie vorgeschrieben, als Wahlkampfmaterial gekennzeichnet sind. Da bei der AEP aus dem gleichen Grund bereits Dutzende weitere Beschwerden erboster Rentner eingegangen waren, schaltete letztere ihrerseits die Datenschutzbehörde ein.

Der AUR-Chef hatte in den letzten Tagen mehr als eine Million Briefe an Senioren aus dem ganzen Land sowie an rumänisch-orthodoxe Geistliche verschickt – letztere beglückte er zudem mit 100 Lei-Scheinen, die er seinen Schreiben beifügte. Seine Briefe ließ Simion durch die Rumänische Post verschicken, wobei unklar bleibt, woher der AUR-Chef und seine Partei Namen, Vornamen sowie Anschriften von mehr als einer Million Rentnern erhielten. Die Rumänische Post beeilte sich infolge des Eklats zu dementieren, den Rechtspopulisten dafür ihre Datenbasis zur Verfügung gestellt zu haben. Auch sei der Vertrag über den Vertrieb besagter Schreiben nicht mit der AUR, sondern mit dem Unternehmen S.C. DGI MULTIMEDIA DESIGN S.R.L. eingegangen worden, teilte die Post mit.