Aus für Georgescu: Kandidat prallt mit Beschwerde gegen Verbot ab

Kontrahent Antonescu: Hätte ihn gerne an der Urne geschlagen

Am Dienstag haben Anhänger des prorussischen extremistischen Politikers Călin Georgescu gegen dessen endgültige Ablehnung als Präsidentschaftskandidat durch das Verfassungsgericht vor dem Sitz desselben protestiert. Georgescus Beschwerde gegen das vom Zentralen Wahlbüro am Montag ausgesprochene Kandidaturverbot ist gescheitert. Die Entscheidung des Verfassungsgerichts ist endgültig und kann nicht angefochten werden. | Foto: Agerpres

Bukarest (ADZ) – Die Aufregung um die politische Laufbahn des prorussischen extremistischen Kandidaten Călin Georgescu hat – zumindest vorläufig – ein Ende genommen. Er scheiterte am Dienstag vor dem Verfassungsgericht mit seiner Beschwerde gegen das vom Zentralen Wahlbüro BEC ausgesprochene Verbot seiner Bewerbung für die Präsidentschaftswahlen vom Mai. Georgescu, der als für einen Großteil der Wähler quasi unbeschriebenes Blatt den ersten Durchgang der Wahlen Ende November überraschend für sich entschieden hatte, steht im Verdacht, den Wahlprozess manipuliert zu haben – das war auch der Grund für die Annullierung der Wahlen durch das Verfassungsgericht und Georgescus diesmalige Ablehnung durch das BEC.

Der Politiker erklärte nun nach der Entscheidung des Verfassungsgerichts, dass es ihm bei den Wahlen ohnehin nicht um ihn selbst gegangen sei, sondern um das Volk – dass aber das System eben niemanden von außerhalb zulasse. Der Kandidat der Regierungskoalition von PSD, PNL und UDMR, Crin Antonescu, hätte sich eigenen Angaben nach allerdings gewünscht, Georgescu an der Urne zu besiegen, doch die Demokratie setze eben Respekt für Gesetze und Behörden voraus. Immerhin brenne die Ablehnung Georgescus offenbar auf Moskauer Haut, sagte Antonescu. Im Kontext hatte Kreml-Sprecher Dmitiri Peskow erklärt, dass die Wahl im Mai ohne die Kandidatur von Călin Georgescu nicht legitim sei und dass Rumänien auf dem Weg sei, die Demokratie zu missachten. Das Außenministerium in Bukarest ließ sich das nicht gefallen und teilte im Gegenzug mit, dass es in Russland seit fast 20 Jahren keine freien Wahlen mehr gebe und dass ein Aggressor-Staat keine Belehrungen über Demokratie erteilen könne. Rumänien dulde keine ausländische Einmischung, hieß es ferner.