Bukarest (Mediafax/ADZ) - Die Forscher der Babeş-Bolyai-Universität (BBU) in Klausenburg/Cluj-Napoca empfehlen den Behörden, öffentlichkeitswirksame Kampagnen zu veranstalten, um aufzuzeigen, dass die Eltern, die im Ausland arbeiten, ihre Kinder nicht im Stich lassen. Dies ist eine der Empfehlungen, die sich aus der unlängst abgeschlossenen wissenschaftlichen Studie zum Thema „Transnationale Familien“ ergaben, so die Koordinatorin des Projekts, Viorela Telegdi-Csetri. Das von der Exekutiven Einheit für die Finanzierung von Hochschulbildung, Forschung, Entwicklung und Innovation getragene Forschungsprojekt fand zwischen 2015 und 2017 am BBU-Zentrum für Bevölkerungsstudien statt.
„Transnationale Familien sind jene Familien, in denen mindestens ein Mitglied in einem anderen Land lebt. Nach der Revolution von 1989 und dem EU-Beitritt Rumäniens stieg die Zahl dieser Familien an. Wenn wir bedenken, dass mindestens drei Millionen Rumänen für bestimmte Zeitspannen im Ausland leben und dabei jeweils ein Familienmitglied in Rumänien bleibt, so ergeben sich mindestens sechs Millionen Rumänen in transnationalen Familien, also mehr als ein Viertel der Landesbevölkerung“, so Viorela Telegdi-Csetri.
Laut Studie würden die meisten transnationalen Familien funktionieren. Zu den Empfehlungen der Forscher gehören u. a. die Eröffnung von rumänischen Kulturzentren für die Kinder aus dem Ausland, damit diese frühzeitig mit der rumänischen Sprache und Kultur in Kontakt kommen. Für die im Ausland geborenen Kinder, die in das Heimatland ihrer Eltern zurückkehren wollen, gäbe es hierzulande keine Integrationsalternativen. „Oft ist unser Hochschulbildungssystem eine bessere Alternative, denn manchmal haben die zugänglichen Universitäten im Ausland eine mindere Qualität“, erklärte die BBU-Forscherin.