Bestechlichkeit: Tăriceanu offiziell beschuldigt

Ex-Premier vor umgehender Anklageerhebung

Călin Popescu Tăriceanu | Archivbild: agerpres.ro

Bukarest (ADZ) – Im Korruptionsverfahren gegen den früheren Regierungschef und Senatspräsidenten Călin Popescu Tăriceanu (Pro România, Ex-ALDE) hat die Antikorruptionsbehörde DNA den 68-Jährigen am Montag offiziell zum Beschuldigten erklärt – der letzte Schritt vor der Anklageerhebung. 

Dem früheren zweiten Mann im Staat werfen die Korruptionsjäger vor, zwischen 2007 und 2008 als amtierender Regierungschef von einem österreichischem Microsoft-Subunternehmer 800.000 Dollar erhalten zu haben, um sich für etliche lukrative Zusatzverträge besagter Firma (laut Presse der Microsoft-Subunternehmer Fujitsu Siemens Computers Österreich) einzusetzen. Das Geld habe eine „zehnprozentige Provision“ dargestellt, die Tăriceanu anschließend über Offshore-Firmen erhielt und sodann in seine Wahlkämpfe einfließen ließ, so die DNA.

Für den Ex-Politiker wäre dies bereits das zweite Strafverfahren, in dem er sich vor Gericht zu verantworten hat. Erst letzten Monat hatte die Generalstaatsanwaltschaft  infolge der Missachtung eines rechtskräftigen Urteils des Obersten Gerichts durch die frühere Oberhaus-Leitung gegen den Ex-Senatspräsidenten Anklage wegen Amtsmissbrauch erhoben.