Bukarest (ADZ) – Staatspräsident ad interim Ilie Bolojan hat vor dem Hintergrund des Horror-Haushaltsdefizits und der unabdingbaren Sparmaßnahmen auch die immer wieder auf die lange Bank geschobene Verschlankung des Parlaments angeregt. Es sei richtig, den Sparstift als Erstes bei den Politikern anzusetzen – angesichts des vom ehemaligen Staatschef Traian Băsescu im Jahr 2009 einberufenen einschlägigen Referendums, bei dem sich die Bürger für eine auf 300 Parlamentarier zurückgefahrene Legislative ausgesprochen hatten, sagte Bolojan nun, dass diese Zahl aus seiner Sicht „eine faire“ sei.
Der Interims-Präsident eröffnete zudem, hinter geschlossenen Türen mit den Koalitionsspitzen wiederholt über die unvermeidlichen Sparmaßnahmen gesprochen zu haben – dabei sei man sich einig gewesen, dass der Gürtel enger geschnallt werden müsse. In der Öffentlichkeit hätten die Koalitionspolitiker jedoch anschließend just das Gegenteil behauptet und ihn wissen lassen, „Herr Bolojan, dies sind Wahlkampfzeiten, so etwas können wir nicht zum jetzigen Zeitpunkt bekannt geben“. Ihm selbst sei daher nichts anderes übrig geblieben, als sich diesbezüglich auszuschweigen, sagte Bolojan.